Bosbach reicht's.

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"Sie sind beide nicht auf einer Demonstration, sondern in einer Talkshow", ermahnt Sandra Maischberger ihre Gäste. Die Stimmung in der Diskussionsrunde ist gereizt, doch besonders heftig knistert es zwischen dem Bundestagsabgeordneten Wolfgang Bosbach und der linken Demo-Veteranin Jutta Ditfurth.

Auf die Frage, warum die Redezeit so ungleichmäßig verteilt sei, sagt Maischberger rational: "Manche können kurz." "Frau Ditfurth nicht", stellt Bosbach fest und schießt eine Drohung hinterher. Bei der nächsten Aufforderung, er solle sich zurückhalten, stehe er auf und gehe.

Es dauert noch eine hitzige Dreiviertelstunde, bis dieses Szenario tatsächlich eintritt. Bis dahin kommen einander die beiden Streithähne weiter in die Quere und müssen von Kampfrichterin Maischberger getrennt werden. Die zieht alle Register: Erst lobt sie Herrn Bosbach – er hätte die Frage wirklich gut beantwortet. Später muss sie sich schon physisch zwischen die beiden werfen, um eine Eskalation zu vermeiden.

Auch die anderen Gäste sind zunehmend genervt: Märchen erzähle Frau Ditfurth, die ja ohnehin keine Ahnung habe. Wobei ihre Fantasie bei den detaillierten Schilderungen schon riesige Ausmaße haben müsste. Unglaublich. Da muss sogar die Aktivistin zwischendurch den Fächer auspacken, sich Luft zuwedeln, tief durchatmen und zur Ruhe kommen.

Zur Ruhe gekommen ist derweilen auch Herr Bosbach. Mit Bedacht nimmt er sein Mikrofon ab, steht auf und geht. Es reicht. Eigentlich ein Stichwort für Frau Maischberger, die Diskussion zu beenden, doch die müht sich noch 15 Minuten weiter. Dann ist es endlich genug. (Elisa Heißenberger, 13.7.2017)