Maria Furtwängler war zu Gast bei Claus Kleber.

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"Sie kennen das Business, wozu brauchten Sie Zahlen aus dieser Analyse – oder haben Sie eine Agenda?"

"Das heißt, was Sie wollen, ist eigentlich, das Publikum umerziehen?"

"... und Sie wollen das jetzt mit so einer Geschlechterproporzgeschichte überziehen und geraderücken?"

"Ach, Sie meinen, das ist durch solche Studien gekommen, dass jetzt plötzlich starke Frauen ...?"

"... das scheint mehr und mehr ein weibliches Geschäft zu werden. Was gibt es da noch nachzuholen?"

"Wahrscheinlich ist das ja anerzogen, und Sie wollen jetzt umerziehen. Ist das so?"

"Sie zählen die Tiere und sagen: Die Männerstimmen überwiegen, und die männlichen Ameisen überwiegen – wollen Sie jetzt Benjamin Blümchen gendermainstreamen?"

Eines darf nicht vergessen werden in der anhaltenden Diskussion über das bemerkenswert merkwürdige Interview, das ZDF-Moderator Claus Kleber mit der Schauspielerin Maria Furtwängler zu der von ihr initiierten Studie über Sichtbarkeit von Frauen im Fernsehen geführt hat: Es ist Furtwänglers Mitschuld, wie unangenehm das Stück anzuschauen ist.

Hätte sie nämlich nicht so gelassen, sachlich und sympathisch reagiert auf Klebers passiv-aggressive Versuche, ihr ein hinterhältiges Motiv zur Zurückdrängung der gottgegebenen männlichen Dominanz im Fernsehen zu unterstellen – das Gespräch wäre wenigstens ein ordentlicher Fight geworden. So bleibt nur Klebers offensichtlich starkes Unbehagen an der Idee, der Mann könnte seinen natürlichen Platz am Fernsehbildschirm verlieren. (Sebastian Fellner, 17.7.2017)