Die Autos von Google sind unterwegs. Ab Donnerstag machen sie auch Aufnahmen von Verkehrswegen und Landschaften, damit Österreich auch mittels Street-View-Ansicht erkundet werden kann. Am Mittwoch präsentierte Google eines seiner Fahrzeuge am Wiener Heldenplatz, das bis in den Herbst hinein unterwegs sein wird. Zuerst stehen Wien, Graz und Linz an, solange es das Wetter zulässt, sagte Google-Sprecher Wolfgang Fasching-Kapfenberger.
Zwangspause für die Kameraautos vorbei
Damit wird ein weißer Fleck auf der Street-View-Landkarte geschlossen, nachdem die Datenschutzkommission (DKS) im Mai 2010 eine Zwangspause für die Kameraautos verordnet hatte. Im April 2011 gab die DKS unter drei Auflagen für Österreich grünes Licht. Anlass für den nunmehrigen "Neustart" war das zehnjährige Jubiläum des Online-Diensts im Mai, so Fasching-Kapfenberger. Seit Google das Comeback des Diensts ankündigte, habe man zahlreiche positive Reaktionen erhalten.
Allein in Wien wird es 1.000 Kilometer quer durch das Straßennetz zurücklegen und Fotos für Street View machen sowie Daten sammeln, die das Kartenmaterial von Google verbessern sollen. Darunter fallen etwa GPS-Daten sowie Restaurantstandorte und öffentliche Gebäude. Deshalb könne es künftig auch vorkommen, dass das Google-Auto ohne Kamera unterwegs ist. Die Konstruktion kann zusammengeklappt und auf dem Dach des Wagen verstaut werden. Das Google-Auto hat eine Wiener Nummerntafel, dadurch solle Lokalität vermittelt werden, so Fasching-Kapfenberger.
Gesichter werden verpixelt
Laut Google werden wie bei allen Bildern dieser Anwendung Gesichter und Nummernschilder unkenntlich zu machen. Es steht aber jedem offen, weitere Unkenntlichmachungen für das eigene Haus oder Auto zu veranlassen, indem man das "Ein Problem melden"-Tool verwendet. Der entsprechende Link befindet sich rechts unten auf der Webseite. Wer wissen will, wo die Fahrzeuge in Österreich unterwegs sind, kann sich darüber über einen weiteren Link informieren .
Bis der Dienst, der im Datenverarbeitungsregister angemeldet wurde, seine "Österreich-Ausgabe" anbietet, wird es noch ein paar Monate dauern. Ursprünglich sollte Street View den virtuellen Einblick in Straßenzüge bereits 2010 ermöglichen. Eine angeblich unbeabsichtigte Sammlung von möglicherweise personenbezogenen WLAN-Daten beim Abbilden der Straßen sorgte dann für einen mehrjährigen "Boxenstopp" der Google-Fahrzeuge. Die Aufnahmen von damals werden gegenwärtig nicht mehr verwendet, sagte der Google-Sprecher. (sum, APA, 19.7.2017)