Die Digitalisierung verändert viele Berufe – und bringt ganz neue hervor. Den für eine Studie befragten Österreicherinnen und Österreichern scheint das bewusst zu sein. Sie wollen sich up tp date halten.

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Den "einen" Job fürs leben scheint es nicht mehr zu geben – die Digitalisierung macht es notwendig, ständig mitzulernen, seine Kenntnisse anzupassen und aufzubessern. Diese Einschätzung teilen drei Viertel der 400 Österreicherinnen und Österreicher, die für den sogenannten Workmonitor der Beratung Randstad befragt wurden.

83 Prozent sehen es demnach als unverzichtbar an, sich laufend fort- und weiterzubilden. Aber neben dem beinahe selbstverständlichen "lebenslangen Lernen" werden auch drastischere Maßnahmen in Betracht gezogen: So würden sich 89 Prozent der Befragten umschulen lassen, um in einem anderen Bereich weiterzuarbeiten. 78 Prozent würden eher einen befristeten Arbeitsvertrag annehmen als arbeitslos zu sein.

Interessant: Ein niedrigeres Gehalt oder eine niedrigere Position würden aber nur 28 Prozent der Arbeitslosigkeit vorziehen. In anderen Ländern würden das weit mehr tun. In den USA oder Großbritannien zum Beispiel würden über 60 Prozent lieber schlechter gestellt sein als gar nicht weiterarbeiten.

Auswandern für den Job

Auch, ob man für den Job umziehen würde, wurde abgefragt. Dabei zeigte sich: Nur 38 Prozent würden vorübergehend ins Ausland ziehen, wenn es für den angestrebten Job keine Angebote aus dem Inland gibt – österreichische Arbeitnehmer zeigen sich damit verwurztelter als jene in anderen Ländern. Und scheint laut Randstad keinesfalls nur eine Wohlstandsfrage: Die Nachbarn aus der Schweiz würden etwa zu 51 Prozent für einen guten Job ins Ausland ziehen.

Und was würden die Österreicher und Österreicherinnen gegen den so genannten "Skill Mismatch" tun? Also dass es zwar offene Stellen gibt, aber die gesuchten Profile nicht den verfügbaren Qualifikationen entsprechen? Für die zwei offensichtlichsten Lösungsansätze haben die Österreicher klare Präferenzen: 87 Prozent meinen, dass das Umschulen von Arbeitslosen Abhilfe schaffen könnte. Auf Fachkräfte aus dem Ausland würden hingegen 56 Prozent setzen.

Details zur Befragung

Der Randstad Workmonitor wurde 2003 ins Leben gerufen und deckt derzeit 33 Länder ab. Der Randstad Workmonitor wird vierteljährlich veröffentlicht, um sowohl globale als auch lokale Trends der Arbeitsmobilität regelmäßig abzubilden. 2014 wurde der Randstad Workmonitor auch in Österreich eingeführt.

Diese quantitative Studie wird über einen Online-Fragebogen durchgeführt. Befragt werden Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren, die mindestens 24 Stunden pro Woche einer bezahlten Erwerbstätigkeit nachgehen (keine selbständig Erwerbstätigen). Die minimale Stichprobengröße liegt bei 400 Befragungen pro Land und wird von Survey Sampling International (SSI) durchgeführt. (red, 28.7.2017)