Gebratener Fisch mit Linsen ist ein perfektes Gericht für ältere Menschen, die gegen den Muskelabbau mit pflanzlichem Eiweiß gegensteuern können – zu viel Fleisch ist nicht empfehlenswert.

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Wenn Menschen im Laufe des Lebens körperlich schwächer werden, gilt das oft als harmlose Alterserscheinung. Jedoch leiden 50 Millionen Menschen weltweit unter so starkem, altersbedingtem Muskelschwund, der sogenannten Sarkopenie, dass sie Gefahr laufen, zu stürzen oder ihren Alltag nicht mehr selbstständig bewältigen zu können. Laut der Europäischen Arbeitsgruppe für Sarkopenie bei älteren Menschen könnte diese Zahl in den nächsten 40 Jahren auf mehr als 200 Millionen Betroffene weltweit steigen. "Sarkopenie ist eine ernstzunehmende Gesundheitsgefahr", sagt Tommy Cederholm, Professor für Klinische Ernährung an der Universität Uppsala in Schweden.

"Wir sprechen von Sarkopenie, wenn sowohl die Muskelmasse als auch die Muskelfunktion abnimmt", so Cederholm. Neben mangelnder Bewegung und chronischen Krankheiten kann vor allem auch die Ernährung den Kraftverlust beschleunigen.

Krafttraining und Ernährung

Ältere Menschen verbrauchen weniger Energie, deshalb essen sie meist auch weniger als in jüngeren Jahren. Dabei reduzieren die meisten Menschen einfach die Gesamtmenge ihrer Mahlzeiten. "Im Alter kann der Körper jedoch Eiweiße schlechter verarbeiten", erklärt Cederholm. "Deshalb müssten ältere Menschen eigentlich mehr Protein zu sich nehmen, um den Muskelabbau zu begrenzen."

Die Basis der Behandlung sei gezieltes Krafttraining, insbesondere für die größten Muskeln des Körpers, betont Cederholm. "Der zweite Pfeiler ist eine Ernährungsumstellung." Ältere Menschen, sollten die Aufnahme von Kohlenhydraten und Fett reduzieren und dafür den Protein-Anteil in ihrem Speiseplan erhöhen, so der Experte. "Das Eiweiß sollte dabei nicht nur aus Fleisch stammen. Auch Fisch und Hülsenfrüchte sind wertvolle Eiweißquellen. Die Vielfalt zählt." Ärzte müssten Patienten bei dieser Umstellung beraten. (red/idw, 31.7.2017)