Bisher konnte in den Eiern von 30 Geflügelbetrieben das schädliche Insektizid entdeckt werden, heißt es vonseiten der niederländischen Lebensmittelaufsichtsbehörde.

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Den Haag – Die niederländischen Behörden haben Millionen mit einem Insektizid verseuchte Eier aus Supermärkten zurückrufen lassen. Der Verzehr der Eier mit dem Aufdruck X-NL-40155XX könne gesundheitsschädlich sein, warnte die Lebensmittelaufsichtsbehörde am Dienstag. Sie enthalten eine zu hohe Dosis des Läusebekämpfungsmittels Fipronil.

Fipronil kommt als Pflanzenschutzmittel oder in der Veterinärmedizin zum Schutz von Hunden vor Flöhen und Zecken zum Einsatz. Der in den 1980er Jahren in Frankreich entwickelte Wirkstoff ist allerdings auch für Honigbienen in hohem Maße giftig. 2013 hat die Europäische Union daher beschlossen, den Einsatz des Mittels in der Landwirtschaft zu begrenzen.

Um Bienenvölker besser zu schützen, darf es zum Beispiel nicht mehr zur Saatgutbehandlung von Mais verwendet werden. Beim Menschen kann Fipronil Haut und Augen reizen sowie Übelkeit, Erbrechen und Kopfschmerzen verursachen. "In hoher Dosis verursacht es Schäden an Leber, Schilddrüse oder Niere", sagte eine Sprecherin der Lebensmittelbehörde. Der Stoff sei auch in anderen Eiern gefunden worden, allerdings in einer niedrigeren Konzentration.

Folgenschwere Bekämpfung von Läusen

In der vergangenen Woche war das Insektizid in den Eiern von zunächst sieben Geflügelbetrieben gefunden worden. Ein Unternehmen hatte es benutzt, um Läuse auf den Höfen zu bekämpfen. Die Staatsanwaltschaft hat inzwischen Ermittlungen eingeleitet. Daraufhin wurden alle 180 Kunden des Schädlingsbekämpfungsunternehmens kontrolliert. Bisher konnten in den Eiern von 30 Geflügelbetrieben das schädliche Insektizid entdeckt werden.

In Nordrhein-Westfalen wurden bereits am Sonntag fast 900.000 Eier zurückgerufen. Zuvor waren in einer Packstelle im Kreis Borken mit Fipronil belastete Eier gefunden worden. Laut AGES gibt bisher keinen Hinweis dafür, dass eine Lieferung dieser Eier und Ei-Produkte nach Österreich erfolgte. (APA, dpa, 1.8.2017)