Ein Rendering von Forbes zeigt einen Blick auf das erwartete Design des iPhone 8.

Tim Cook schraubt die Erwartungen hoch: Am Rande der Veröffentlichung der aktuellen Quartalszahlen ließ der Apple-Boss mit vollmundigen Versprechungen aufhorchen: Man werde einen "sehr aufregenden Herbst" haben, gab Cook wörtlich zu Protokoll. Was er damit meint, ist offiziell noch streng geheim, in den letzten Wochen und Monaten aber schon recht ausführlich geleakt worden.

Neben zwei direkten – und rein äußerlich weitgehend unveränderten – Nachfolgern für das iPhone 7 (Plus) soll es zum zehnjährigen Jubiläum des Apple-Smartphones erstmals auch ein drittes Modell geben. Und zwar eines, für das Apple ein grundlegendes Redesign vorgenommen hat. Was davon bisher bekannt ist, soll im Folgenden zusammengefasst werden.

Display

Im Vergleich zu vielen aktuellen Android-Geräten weisen iPhones einen recht großen Rahmen rund um das Display auf. Mit dem iPhone 8 soll sich das ändern, hier soll der Bildschirm fast die gesamte Vorderseite einnehmen. Lediglich am oberen Rand soll es einen kleinen Ausschnitt für Frontkamera und Sensoren geben, wie Apple durch einen Firmware-Leak vor kurzem unfreiwillig bestätigt hat. Damit geht Apple sogar noch einen Schritt weiter als aktuelle Konkurrenz im Android-Umfeld, die meist oben und unten bei einem kleinen Rahmen verbleiben.

So könnte das iPhone 8 anhand der bisher vorliegenden Informationen aussehen.
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Das bedeutet natürlich auch, dass es keinen Platz für den gewohnten Home-Button mehr gibt, dieser wird also durch Softwareknöpfe ersetzt. Eine weitere Konsequenz dieser Design-Wahl: Das iPhone 8 wird mit zu seinen Vorgängern vergleichbaren Abmessungen ein deutlich größeres Display bieten können.

AMOLED

Möglich wird all dies durch einen Wechsel bei der Display-Technologie: Erstmals greift Apple zu einem AMOLED-Bildschirm, wie ihn etwa Konkurrent Samsung schon länger benutzt. Solche Displays sind flexibler als klassische LCDs und ermöglichen so erst das praktisch rahmenlose Design. Für die Nutzer hat der Wechsel auf AMOLED aber noch andere Vorteile, bieten solche Bildschirme doch einen perfekten Schwarzwert und somit auch einen wesentlich stärkeren Kontrast.

Auch eine Erhöhung der Bildschirmauflösung soll mit diesem Schritt einhergehen, von 1.125 x 2.436 Pixel ist hier im zuvor erwähnten Firmware-Leak die Rede. Für App-Entwickler könnte dies einiges an Zusatzarbeit bedeuten, stellt diese doch eine ungewöhnliche Pixeldichte dar, und im Gegensatz zu Android ist iOS recht fix auf einzelne Auflösungen ausgerichtet.

Gesichtserkennung

Ebenfalls als bestätigt kann ein weiteres Feature angenommen werden: Das iPhone 8 bekommt eine neue Frontkamera, die mit 3D- und Infraroterkennung auch zum Entsperren des Geräts genutzt werden kann. Apple setzt künftig also auf Gesichtserkennung.

Unklar ist dabei allerdings noch, ob das eine Ergänzung oder ein Ersatz für den Fingerabdruckscanner werden soll. Immerhin war dieser bisher im Home-Button angebracht – und den gibt es nun eben nicht mehr. Frühere Berichte, dass Apple einen solchen Scanner direkt ins Display verbauen will, scheinen sich ebenfalls nicht zu bestätigen. Bleibt die Möglichkeit, dass man wie andere Hersteller den Sensor auf die Rückseite packt, bisherige Leaks können aber auch das nicht bestätigen.

Kamera

Ähnlich wie das iPhone 7 Plus soll auch das iPhone 8 eine Dual-Kamera aufweisen. Allerdings ist in aktuellen Leaks von einem etwas anderen Aufbau die Rede. So sollen die zwei Kameras vertikal statt horizontal angeordnet werden. Der LED-Flash wird dabei zwischen den beiden angebracht.

Die Analysten von KGI haben schon vor einigen Monaten von einer 3D-Kamera beim iPhone 8 gesprochen.
Grafik: KGI

Während die bisher erwähnten Informationen als weitgehend gesichert gelten können, ist die Faktenlage beim nächsten Punkt nicht ganz so klar: Der Umstand, dass sich Apple dem Wireless Power Consortium angeschlossen hat, verleitet zur Spekulation, dass das iPhone 8 drahtloses Laden mitbringen könnte. Eine unabhängige Bestätigung dafür gibt es bisher aber noch nicht.

Software

Klar ist hingegen, was die Software bringen wird, immerhin wurde diese bereits vor einigen Wochen offiziell angekündigt. iOS 11 verspricht vor allem Verbesserungen am Kontrollzentrum aber auch für Siri. Zudem ermöglicht ein neues ARKit die Vermischung von virtuellen Grafiken und Realbild, was für einige spannende Anwendungen sorgen dürfte.

Die zentrale Frage

Bei all dem bleibt aber ein entscheidender Punkt unklar: Wann wird Apple das iPhone 8 überhaupt liefern können? Zwar weist der aktuelle Apple-Geschäftsausblick darauf hin, dass es noch vor Ende September ein neues iPhone geben wird, dabei könnte sich aber auch "nur" um iPhone 7s und 7s Plus handeln. In Hinblick auf das iPhone 8 war hingegen immer wieder von Verzögerungen zu hören, und selbst wenn man den Termin halten kann, dann ist angesichts der Herausforderungen durch die vielen neuen Komponenten eine eher geringe Verfügbarkeit zu erwarten.

Wer sich davon nicht abschrecken lässt, sollte sicherheitshalber schon einmal zu sparen beginnen: In den letzten Monaten war immer wieder zu hören, dass das iPhone 8 noch einmal deutlich teurer als bisherige Apple-Smartphones werden soll. Von einem Einstiegspreis über 1.000 US-Dollar ist hier die Rede. (red, 2.8.2017)