Washington – Die US-Weltraumbehörde Nasa sucht einen neuen Mitarbeiter, der die Erde vor der Kontamination mit außerirdischen Mikroorganismen schützt – und umgekehrt andere Planeten vor der Einschleppung irdischen Lebens. Die Bewerbungsfrist für die Stelle als "Planetary Protection Officer" läuft noch bis 14. August.

"Der Planetenschutz befasst sich mit der Vermeidung von organischer und biologischer Kontamination in der robotischen und bemannten Weltraumforschung", heißt es in der Stellenausschreibung. Konkret gehe es darum sicherzustellen, dass keine terrestrischen Lebensformen mit Raumfahrtmissionen auf andere Planeten gelangen. Umgekehrt gilt das natürlich ebenso: Der Planetenschützer ist auch dafür verantwortlich, dass potenzielle außerirdische Lebensformen nicht mit rückkehrenden Missionen die Erde erreichen und in die Biosphäre gelangen.

Video Office of Planetary Protection der Nasa.
NASA

Herausforderung bemannte Raumfahrt

Die ehemalige Nasa-Planetenschützerin Catherine Conley hatte 2014 in einem Interview mit dem "Scientific American" etwa auf die Problematik möglicher bemannter Marsmissionen hingewiesen. Wie ließe sich verhindern, dass Menschen, die dort sterben, den Planeten kontaminieren? Es gehe dabei nicht allein darum, den Planeten zu schützen, sondern vor allem auch die lebensnotwendigen Aktivitäten der Kolonisten zu gewährleisten.

Die grundsätzliche Notwendigkeit des planetaren Schutzes in der Raumfahrt wurde 1967 im Artikel IX des Weltraumvertrags festgeschrieben. Die Nasa hat ein eigenes Büro zu diesem Zweck eingerichtet. Das Jahresgehalt für den zweifellos verantwortungsvollen Job liegt bei rund 160.000 Euro, bewerben können sich nur US-Staatsbürger. Unter den Jobanforderungen ist auch "regelmäßiges Reisen" aufgelistet – damit sind aber wohl eher irdische Missionen gemeint. (dare, 3.8.2017)