Hitze wirkt sich auch auf die Psyche der Menschen aus.

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Der Sommer 2017 gab es bereits deutlich mehr Hitzetage als im langjährigen Durchschnitt. Mit den gesundheitlichen Konsequenzen der "Hundstage" setzt sich ein neues Buch von Wiener Experten auseinander, das speziell auf die steigenden Temperaturen im Rahmen des Klimawandels eingeht. Hitze macht Menschen beispielsweise ängstlicher.

Allein in Bad Radkersburg gab es bis Ende Juli 2017 insgesamt bereits 23 Hitzetage, also Tage mit einer Temperatur über 30 Grad (langjähriges Mittel: 12,6 pro Jahr). Rekordhalter unter den Landeshauptstädten ist Wien mit 24 Hitzetagen (langjähriges Mittel: 21 Tage). Ein Ratgeber soll das Buch "Klimawandel und Gesundheit" in Kooperation von MedUni Wien und Manz-Verlag sein. Verfasst wurde es von den Umweltmedizinern Hans-Peter Hutter, Hanns Moshammer und Peter Wallner von der MedUni.

Prognose: 15 Hitzewellen pro Jahr

Derzeit gibt es im Durchschnitt jährlich fünf Hitzewellen nach Kysely-Kriterien. Um eine Hitzewelle handelt es sich demnach, wenn es an drei Tagen in Folge mindestens 30 Grad hat. Die Tendenz ist stark steigend. "Schon in 30 Jahren werden wir pro Jahr 15 solcher Hitzewellen haben, also durchschnittlich mindestens 45 Tage mit über 30 Grad", so Hans-Peter Hutter.

Neben den bekannten Gesundheitsproblemen bei Hitze gebe es einen weiteren Faktor, der bis jetzt unterschätzt wurde: Die Auswirkungen auf die Psyche. Hutter sagte: "Während einer Hitzewelle kommt es vor allem bei älteren oder geschwächten Menschen zu einer deutlichen Zunahme von Ängsten und Depressionen, das zeigen unsere aktuellen Studien. Diese Menschen können der Hitze nicht mehr entfliehen und fürchten sich schon vor der nächsten Hitzewelle." Die Erdatmosphäre hat sich in den vergangenen 130 Jahren im globalen Durchschnitt um 0,85 Prozent erwärmt und seit 1880 ist die Temperatur in Österreich um fast zwei Grad Celsius gestiegen. (APA, 13.8.2017)