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Foto: AP Photo/Steve Helber

Charlottesville – Eine Kundgebung von Rechtsextremisten in Charlottesville im US-Staat Virginia ist am Samstag in Gewalt eskaliert. Nach Angaben der Polizei starb eine 32-jährige Frau, als ein Fahrzeug vermutlich absichtlich in eine Gruppe von Gegendemonstranten raste und an einer Kreuzung zwei Autos rammte. Als Verdächtigen nahm die Polizei den 20-jährigen James Alex Fields Junior in Gewahrsam. Insgesamt wurden 35 Menschen verletzt, dem Sender CNN zufolge befanden sich fünf von ihnen am Samstagabend (Ortszeit) in kritischem Zustand.

Zwei weitere Menschen kamen zudem beim Absturz eines Polizeihubschraubers bei Charlottesville ums Leben. Über die Ursache wurde zunächst nichts bekannt.

Noch in der Nacht zu Sonntag (Ortszeit) übernahm die US-Bundespolizei FBI die Ermittlungen zu der tödlichen Auto-Attacke. Der Fall werde als möglicher Verstoß gegen die Bürgerrechtsgesetze behandelt, teilte das FBI am Samstagabend (Ortszeit) mit.

Craig Stanley berichtet auch via Twitter für NBC News von den Protesten.

Videoaufnahmen und Augenzeugenberichte deuteten demnach auf eine vorsätzliche Tat hin. Nach Angaben der Augenzeugen fuhrt der dunkle Wagen absichtlich in die Menge.

Kritik an Reaktion von Donald Trump

Präsident Donald Trump verurteilte zwar die "ungeheuerliche Gewalt" vom Samstag, "Hass und Vorurteile", aber nannte dabei die Kundgebung der Rechtsextremisten nicht direkt. Stattdessen sprach er pauschal von "Gewalt von vielen Seiten". Gewalt sei von keiner Seite zu akzeptieren, so der Präsident.

Kommentatoren in verschiedenen Fernsehsendungen äußerten scharfe Kritik an der nach ihrer Ansicht nach laschen Reaktion des Präsidenten, dessen Wahl in rechtsextremen Kreisen bejubelt worden war. Kritik kam auch von republikanischer Seite. Kritiker haben Trump bereits in der Vergangenheit angelastet, sich nicht genügend von den Rechten distanziert zu haben.

Notiert wurde auch, dass sich Trump am Samstag überhaupt erstmals – via Twitter – zur Gewalt in Charlottesville äußerte, nachdem Dutzende andere Politiker auch aus republikanischen Kreisen sie bereits stark verurteilt hatten. Dazu zählten der Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, Paul Ryan, sowie die prominenten Senatoren Marco Rubio und Orrin Hatch.

Auch der demokratische Gouverneur von Virginia, Terry McAuliffe, richtete eine äußerst scharf formulierte Botschaft an die Rechtsextremisten. "Ihr seid hier nicht willkommen", sagte er auf einer Pressekonferenz. "Geht nach Hause. Nehmt euren Hass und eure Vorurteile mit. Es gibt hier keinen Platz für euch, und es gibt keinen Platz für euch in Amerika."

Alt-Right- Bewegung, Neonazis und Ku-Klux-Klan-Anhänger

An der Kundgebung unter dem Motto "Vereinigt die Rechte" hatten schätzungsweise mehrere Tausend Menschen aus verschiedenen ultrarechten Gruppen teilgenommen, so Angehörige der Alt-Right- Bewegung, Neonazis und Ku-Klux-Klan-Anhänger, darunter auch deren ehemaliger Führer David Duke. Anlass für die Demonstration war ein Stadtratsbeschluss, eine Statue des Konföderierten-Generals Robert E. Lee aus dem Amerikanischen Bürgerkrieg (1861 bis 1865) zu entfernen. Lee führte Mitte des 19. Jahrhunderts die Südstaaten-Truppen, die für die Sklaverei eintraten.

Nach Fernseh- und Augenzeugenberichten waren mehrere Kundgebungsteilnehmer mit Baseballschlägern gekommen, schon Stunden vor der Veranstaltung kam es zu heftigen Prügeleien mit Gegendemonstranten. Die mutmaßliche gezielte Autoattacke ereignete sich nach Medienberichten, als ein Großteil der Kundgebungsteilnehmer bereits abgezogen waren und die Gegendemonstranten einen eigenen Protestzug bildeten. (APA, red 13.8.2017)

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Präsident Trump, dessen Fan hier im Bild auf Seiten der Nationalisten marschierte, verurteilte den "Hass" in Charlottesville.
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Verletzte nach dem Zusammenstoß mit dem Auto, das eine Menschenmenge rammte.
Foto: AFP PHOTO / PAUL J. RICHARDS

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Wegen des Bürgerkriegsdenkmal marschieren Rechte und Neonazis in Charlottesville auf.
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Schon am Vorabend der rechtsextremen Demonstration in Charlottesville trugen Nationalisten Fackeln auf dem Gelände der Universität von Virginia.
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