Melissa Forti

Dolci, Tartes und zauberhafte Kuchen backen

Prestel 2017, 224 Seiten, € 32,90

ISBN: 978-3-7913-8382-8

Foto: Danny Bernardini

In der kleinen ligurischen Stadt Sarzana verwöhnt die Autodidaktin Melissa Forti ihre Kunden schon länger mit süßen Kunstwerken. Über ihre Torten sagt Tim Mälzer: "Mehr Italien kann man in ein Stück Kuchen nicht reinbacken" – und recht hat er. Jetzt legt die geborene Römerin mit ihrem ersten Erstling "Dolci, Tartes und zauberhafte Kuchen backen", erschienen im Prestel-Verlag, auch ein wunderschönes, opulentes und doch elegantes Buch vor.

Zugegeben, es sind nicht die ganz einfachen Rezepte die hier zu finden sind, doch jede Torte ist nicht nur ein optisches Meisterwerk, sondern auch ein Spiel mit den Aromen. Wie zum Beispiel bei dem folgenden Rezept für die Zitronen-Himbeer-Rosmarin-Torte wo sich die Süße des Biskuitteisgs mit der fruchtigen Säure der Himbeeren ergänzt und der Rosmarin auch noch seinen markanten Geschmack beisteuert. Optisch ist die Torte ohnehin hinreißend.

Foto: Danny Bernardini

Melissa Forti hat ihr Buch in drei Kapitel gegliedert. Sie beginnt mit "Dall'italia – Eine Sammlung von Rezepten aus meiner Heimat Italien". Aus diesem Kapitel stammt das Rezept für den "Parozzo", einen halbkugelförmigen Mandel-Schokoladen-Kuchen. Er wird in den Abruzzen vor allem in der Weihnachtszeit gebacken, erzählt die Autorin in dem kurzen Einführungstext, der jedes Rezept mit einer Geschichte ergänzt.

Foto: Danny Bernardini

Weiter geht es mit "Dal Mondo – Eine Auswahl von Rezepten aus der ganzen Welt", wie etwa der Schottische Brombeerkuchen, oder "Sables Bretons", die buttrigen, mürben Kekse aus der Bretagne. Die Inspirationen für "Riesenmuffins mit Orangen, Kardamom und Mohn" oder "Schmandkuchen mit Blaubeeren" stammen wohl aus der Zeit, als die Autorin in den USA gelebt hat.

Im letzten, und auch größten, Kapitel verrät Melissa Forti Rezepte aus ihrer persönlichen Sammlung. "Tante Roses Apfelkuchen" zum Beispiel, erhält seinen speziellen Geschmack, weil er nicht nur mit Äpfeln, sondern auch mit Calvados und Vanillesoße gebacken wird. Exotisch, aromatisch ist das Rezept für den "Schokoladenkuchen mit Basilikum und Szechuanpfeffer" und in den "Brownies al Riso Venere" sorgt gekochter schwarzer Venere-Reis als Backzutat für den Überraschungsfaktor.

Wer mit Backen gar nichts am Hut hat, aber gerne schöne Backbücher durchblättert, dem sei das Buch ebenfalls ans Herz gelegt. Danny Bernardini hat mit seinen Fotos aus jedem einzelnen Rezept einen Augenschmaus gemacht. Gut, dass die Tage bald kürzer werden und wieder mehr Zeit zum Backen bleibt. (Helga Gartner, 18.8.2017)

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