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Scarlett im Vorhangkleid.

Foto: AP Photo/Warner Bros. Home Entertainment

James Dean als rebellischer Jugendlicher.

Movieclips

Darth Vader mit Sturmtrupplern in "Star Wars"

Foto: LucasFilm

Eine Führung durchs "Mad Max: Fury Road"-Kostümarchiv.

Warner Bros. Studio Tour Hollywood

Nicht nur die Handlung, auch Filmkostüme erzählen eine Geschichte. Sieht man James Dean in roter Jacke, Shirt und Jeans im 1950er-Jahre-Klassiker "... denn sie wissen nicht, was sie tun", ist sofort klar, dass er als Rebell gegen den Strom schwimmt. Auch Darth Vader muss kein einziges Wort röcheln, ein Blick auf ihn in schwarzer Maske und Cape reicht, um zu wissen, dass er der ultimative Bösewicht im "Star Wars"-Universum ist.

Denkt man an einen bestimmten Film, so hat man gleich ein spezielles Bild im Kopf. "Kill Bill" wäre nicht "Kill Bill" ohne Uma Thurmans gelben Trainingsanzug. "Matrix" wäre nur halb so cool ohne den schwarzen Lederlook und die dunklen Sonnenbrillen der Mitwirkenden. Und "Der Zauberer von Oz" wäre nicht dasselbe ohne Dorothys blaues Kleid und die roten Glitzerschuhe.

Mehr als Kleidung

Im besten Fall spiegeln Kostüme die Entwicklung, die die Protagonisten im Film durchmachen – so wie Scarlett O'Haras Garderobe im ultimativen Kostümdrama "Vom Winde verweht". Von den luftigen, hellen Kleidern der Vorkriegszeit zu einfacher, abgetragener Arbeitskleidung während der Bürgerkriegsjahre. Sie verbirgt ihre Armut schließlich mit dem letzten prachtvollen Stoff, den sie finden kann – einem Kleid aus grünen Samtvorhängen. Und sobald sie wieder zu Reichtum gekommen ist, zeigt sie es mit luxuriösen und für die damalige Gesellschaft skandalösen Kleidern. Ebenso Sandy in "Grease": In der letzten Szene hat sie ihre braven Petticoats und Strickjacken abgelegt und überrascht alle in hautengen schwarzen Leggins, Lederjacke und roten Highheels. Kein Dialog würde diese radikale Verwandlung schneller transportieren können.

Doch Kostüme müssen nicht prachtvoll oder im klassischen Sinne "schön" sein, um zu überzeugen. Die in der "Mad Max"-Postapokalypse praktischen und extrem fantasievollen Outfits inklusive mechanischer Armprothese haben sogar einen Oscar bekommen. Ganz entgegen dem Trend, dass Oscars hauptsächlich an historische Kostümfilme gehen – so wie von 2005 bis 2009: "Die Geisha", "Marie Antoinette", "Elizabeth: Das goldene Königreich", "Die Herzogin" und "Victoria, die junge Königin".

Auch der Einfluss der Filmkostüme auf die Modewelt ist nicht zu unterschätzen. "Bonnie und Clyde", ein Film, der eigentlich in den 1920er-Jahren spielt, war in den späten 1960er-Jahren Inspiration für "eine Welle an engen Midi-Röcken, Twin-Sets und kecken Bérets", so die "New York Times". Diane Keaton in "Die Stadtneurotiker" machte in den 1970ern Tweedstoffe, Khaki-Hosen und Fedoras beliebt. Und bis heute ist Audrey Hepburns schwarzes Givenchy-Kleid in "Frühstück bei Tiffanys" eine gern kopierte Ikone der Modewelt von zeitloser Eleganz und Lässigkeit.

Welche Filmkostüme fanden Sie inspirierend?

Wo spiegelte das Outfit perfekt den Charakter der Protagonisten? Welcher Bösewicht hat das beste Outfit? Welche Filme schauen Sie auch wegen der Kostüme immer wieder gern an? (Anya Antonius, 28.8.2017)