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Ein geretteter Mann wird durch die gefluteten Straßen von Ost-Houston getragen.

Foto: Reuters / Jonathan Bachman

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Eine Familie aus Houston wird aus ihrer überfluteten Nachbarschaft gerettet.

Foto: APA/AFP/Getty Images/ Scott Olson

Washington/Houston – Kurz vor seinem Besuch in den Katastrophengebieten von Texas hat US-Präsident Donald Trump die Bewohner auf einen langen und schwierigen Wiederaufbau nach Hurrikan Harvey eingestimmt. Im Moment habe die Rettung von Menschenleben Vorrang, sagte Trump am Montag. "Alle mir untergeordneten Ressourcen stehen den Behörden vor Ort zur Verfügung."

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Hohe Kosten

Der Wiederaufbau werde sehr teuer, sagte Trump. Deswegen stehe er mit dem Kongress in Kontakt.

Trump reist am Dienstag nach Texas, wo im Großraum Houston nach heftigen Regenfällen große Gebiete unter Wasser stehen. Der Höhepunkt der Wassermassen wird Meteorologen zufolge erst in den kommenden Tagen erreicht. Wegen Harvey sind bisher mindestens sieben Menschen ums Leben gekommen, die Behörden rechnen mit weiteren Opfern.

ORF-Korrespondentin Hannelore Veit aus Washington über die aktuelle Situation und Rettungs- und Evakuierungsmaßnahmen, die nur schleppend angelaufen sind
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Druckmittel in Budgetdebatte

Der Kongress kommt nächste Woche aus den Sommerferien zurück. Finanzhilfen für die Überschwemmungsopfer in Texas und auch in Louisiana verschärfen die Budgetlage. Im Herbst muss die Schuldenobergrenze angehoben werden, sonst droht eine Art Zwangsschließung der staatlichen Behörden.

Das würde Trump nach eigenen Angaben auch in Kauf nehmen, sollte der Kongress nicht wie gefordert Geld für den Bau einer Mauer an der Grenze zu Mexiko bewilligen. Auf die Frage, ob er wegen Harvey seine Drohung überdenke, sagte Trump: "Das hat damit nichts zu tun."

Zahlreiche Menschen dürften festsitzen

Harvey ist mit Windgeschwindigkeiten von über 200 km/h der heftigste Sturm in Texas seit 1961. Mindestens 2.000 Menschen wurden in den vergangenen Tagen in Sicherheit gebracht, oft wurden sie per Hubschrauber von Dächern gerettet. In den gefluteten Häusern sitzen wahrscheinlich noch zahlreiche weitere Personen fest.

Versicherungsschäden von rund 17 Milliarden

Die US-Großbank JP Morgan schätzt die versicherten Schäden durch Harvey auf zehn bis 20 Milliarden Dollar (8,5 bis 17 Milliarden Euro). Damit könnte Harvey zu einem der zehn teuersten Wirbelstürme der US-Geschichte werden. Allerdings wäre er für die Versicherer nicht so teuer wie Hurrikan Katrina, der 2005 New Orleans verwüstet hatte und die Branche 75 Milliarden Dollar kostete. (APA, 29.8.2017)