Auslagen zu betrachten ist nur ein Vorwand, denn Patienten mit der Schaufensterkrankheit müssen häufig Gehpausen einlegen.

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Eine neue Studie hat erstmals Hinweise geliefert, dass der Rezeptor EMMPRIN bei Patienten mit peripherer arterieller Verschlusskrankheit (pAVK) – der sogenannten Schaufensterkrankheit – eine Rolle als Marker für die atherosklerotische Last und für instabile Gefäßablagerungen spielen könnte. Somit könnten kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkte vorhergesagt werden.

"Höhere Werte von EMMPRIN zeigen einen Zusammenhang mit einem schlechteren Outcome", berichtet Bernhard Zierfuss von der Arbeitsgruppe IRINA (Insulin Resistance and Inflammation in Atherosclerosis) der Medizinischen Universität Wien, Erstautor einer kürzlich vorgestellten Studie. "Höhere EMMPRIN-Werte könnten als Marker für die atherosklerotische Last prinzipiell oder als Marker für instabile Gefäßablagerungen, die unter anderem zu fatalen kardialen Ereignissen führen können, interpretiert werden."

Zusammenhang erkennbar

PAVK erhöht das Risiko für andere atherosklerotische Ausprägungsformen. So findet sich bei symptomatischer pAVK in bis zu 62 Prozent eine koronare Herzkrankheit (KHK). Daten der REACH-Registry zeigen, dass das gleichzeitige Vorliegen von pAVK und KHK das Risiko für kardiale Ereignisse deutlich steigert. "Bei pAVK Patienten gab es bisher keine Untersuchungen zur Bedeutung von EMMPRIN als Marker für die atherosklerotische Krankheitslast oder als Prädiktor für kardiovaskuläre Ereignisse", sagt Zierfuss.

Einschränkend, so Zierfuss, sei die für kardiovaskuläre Studien eher kleine Fallzahl von 369 Patienten und 36 fatalen kardialen Ereignissen nach fünf Jahren. Zur weiteren prognostischen Deutung von EMMPRIN seien weitere Studien erforderlich.

Bei pAVK kommt es zu wiederkehrenden Schmerzen in den Beinen. Die Verengungen der Beinarterien führen zu Durchblutungsstörungen und zwingen die davon Betroffenen zu häufigen Gehpausen wie beim Schaufensterbummel – deshalb der Namen "Schaufensterkrankheit". (APA, 4.9.2017)