Sonos bietet etwa eine Soundbase mit Subwoofer an

Foto: Sonos

Fernseher werden immer flacher. Das schaut gut aus und spart Platz. Doch eine Sache leidet unter dem Schlankheitswahn der TV-Geräte: Deren Klang. Hersteller mögen ihr Bestes geben, doch eingebaute Lautsprecher sind meistens zu klein, bekommen zu wenig Saft und sind auch nicht ideal positioniert. Deshalb ist der Aufstieg der Flatscreens untrennbar mit einem Boom von Audio-Zusatzgeräten verbunden. Dabei gibt es jedoch eine Vielzahl an Varianten, die naturgemäß sogar mehrere tausend Euro kosten können. Aber auch für kleinere Budgets gibt es Produkte, die den TV-Klang hörbar verbessern.

Soundbar und Soundbase

Das Grundprodukt sind sogenannte Soundbars. Dabei handelt es sich um eher flache, lange Rechtecke, die unter oder vor dem Fernseher platziert werden. Stellt man den TV darauf, werden sie auch Soundbases genannt. Schon die Basisvariante– also eine einzige Soundbar – verbessert den Klang des Fernsehgeräts drastisch. Viele Produktkombinationen beinhalten aber gleichzeitig noch einen Subwoofer, der Niederfrequenz-Geräusche ausspielt. Da das menschliche Ohr diese nur schlecht lokalisieren kann, ist die Platzierung des Subwoofers relativ egal. Er kann beispielsweise in einem Regal oder auf dem Boden neben einem Fernseher aufgestellt werden.

Subwoofer

Eine andere Variante sind 2.1 Sound-Systeme. Sie bestehen aus 2 Lautsprechern plus einem Subwoofer (für den das 0.1 steht). Die zwei Lautsprecher werden auf beiden Seiten des Fernsehers platziert. Das ist zwar – genau wie beim Fernseher – immer noch "Stereo", die meisten derartigen Geräte können aber Dolby Digital. Das befähigt sie etwa, Dialoge besser zu "platzieren", sodass der Klang besser definiert ist.

Rundum-Klang hat man dann bei 5.1 und 7.1-Systemen, die aus drei bis fünf Front- und zwei Rücklautsprechern und einem Subwoofer bestehen. Auch hier gibt es schon günstige Lösungen: 5.1 Systeme sind etwa von Samsung schon ab 250 Euro zu haben. Allerdings setzen derartige Modelle noch auf Kabeln, um die Lautsprecher miteinander zu verbinden. Das bedeutet in den meisten Fällen, dass zwei Kabel quer über den Wohnzimmerboden laufen.

Hier zahlt es sich aus, an handwerkliche Lösungen zu denken und die Kabel etwa über die Fußbodenleisten laufen zu lassen. Meist gibt es längere Kabel, die separat erworben werden können. Kabellose Surround-Systeme in einer ordentlichen Qualität kosten hingegen mindestens 500 Euro, de facto ist aber mit deutlich höheren Preisen zu rechnen. Das "Lifestyle 650 Home Entertainment System" von Bose schlägt etwa mit 4.500 Euro zu Buche.Dafür ist man dann dem "Heimkino" tatsächlich einen deutlichen Schritt näher.

Soundspezialisten und Rundum-Hersteller

Den meisten Nutzern dürfte das aber zu teuer sein. Daher lohnt sich ein Blick auf Soundbars, die oft von den TV-Herstellern selbst produziert werden. Aber auch Musikspezialisten entwickeln eigene Geräte. Das Bose-Modell, das definitiv als Premium einzuordnen ist, kostet etwa 799 Euro – sehr viel, aber deutlich weniger als das Surround-System. Auch Sonos bietet hier Premium-Ausgaben an – etwa ein einzelne Soundbase für rund 800 Euro oder ein 2.1-Paket für bis zu 1.800 Euro. Geräte von Panasonic, Sony, LG oder Samsung sind hingegen schon ab 150 Euro zu haben. Hier stellt sich die Frage, wie etwa der Raum aussieht und wie viel man zu zahlen bereit ist. Mit Soundbars wie der Samsung HW-J355, die momentan für 119 Euro angeboten wird, kann man wenig falsch machen. Oft reicht schon diese Investition aus, um das Klangerlebnis beim Fernsehen deutlich zu verbessern.

Vergleich und Ausprobieren

Empfehlenswert ist jedenfalls, die Geräte miteinander zu vergleichen, Kundenrezensionen zu lesen und sie daheim auszuprobieren – sie können bei den meisten Elektrohändlern problemlos binnen 14-Tages-Frist retourniert werden. Auch die Spezifikationen des eigenen Fernsehers sollten unter die Lupe genommen werden. Wichtig sind etwa Anschlüsse: Gibt es einen eigenen HDMI-Kanal, der ARC-fähig ist, also auf Audio spezialisiert ist? Oder will man das Gerät mit klassischen Audioklinken verbinden? Derartige Überlegungen sollten jedenfalls vor dem Gang ins (virtuelle) Geschäft getätigt werden. (fsc, 17.9.2017)