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Das iPhone X lässt sich per Gesichtsscan entsperren – und Apple meint, das sei eine zukunftsweisende Technologie. Genial oder gefährlich?

Foto: REUTERS/Stephen Lam

PIN-Code und Fingerabdruckscanner gehören der Vergangenheit an: Apples neues High-End-Telefon iPhone X lässt sich per Gesichtsscan, genannt Face-ID, entsperren. Ein Blick auf den Bildschirm genügt, und der Tiefenscanner erkennt das Antlitz des Handybesitzers – auch im Dunkeln dank Infrarotsensor.

Cool, bequem und futuristisch ist das neue Feature – und beängstigend zugleich. Gesichtsscans in der Öffentlichkeit werden damit massentauglich, rein theoretisch kann das Handy mit Bildern und Masken entsperrt werden, wenn das Smartphone auf das Gesicht des Besitzers gehalten wird, und ein Hack der biometrischen Daten hat desaströse Konsequenzen: Während man kompromittierte PIN-Codes und Passwörter ändern kann, reicht ein Leak der sensiblen Gesichts- und Fingerabdruckdaten, und diese sind ein Leben lang in falschen Händen. Denn das eigene Gesicht lässt sich nur schwer ändern.

Gefährliche Face-ID?

Sicherheit gegenüber Missbrauch durch vorgehaltene Bilder will Apple mit einem Tiefensensor gewährleisten. Aber selbst dieses Feature wird nicht unumgehbar sein – ein erster Hack der Sicherheitsschranken ist nur eine Frage der Zeit. Auch NSA-Whistleblower Edward Snowden meldete sich nach der Keynote zu Wort und kritisierte die "Normalisierung von Gesichtsscans".

Firmen wie Visa bieten das Feature bereits seit längerem an, um einen sicheren Zugang zu Bankdaten zu gewährleisten und den Kunden zu verifizieren, zumal ein Gesicht ein individuelleres Passwort ist als eine Zahlen-und-Zeichen-Kombination. Revolutionär ist Apples Spiel mit den Gesichtern nicht, doch wie in der Keynote erwähnt wurde, ist Apple Primus im Salonfähigmachen neuer Technologien.

Geniales Feature oder gefährlicher Fortschritt?

Sehen Sie Gesichtsscans als Feature der Zukunft? Oder haben Sie zu sehr Angst, dass Ihre Daten in falsche Hände geraten? Benutzen Sie bereits jetzt biometrische Schlüssel für Ihr Handy? (rec, 15.9.2017)