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SPÖ, ÖVP und FPÖ sind offen für verpflichtende Alterschecks für Pornografie. Das geht aus den Antworten zu einem netzpolitischen Fragebogen hervor, den der STANDARD an die Parteien versandt hat. Eine Frage lautete, ob der "Zugriff auf Pornografie nur nach einem Alterscheck mit Ausweis oder Kreditkarte" möglich sein solle, wie etwa in Großbritannien geplant. Das beantwortete die FPÖ eindeutig mit Ja. Die SPÖ sprach von einem "legitimen Ansatz", der aber als "über Österreich hinausgehende europaweite Lösung effektiver" wäre. Die ÖVP sprach davon, dass dies "zu diskutieren sein wird".

Alterscheck mit Ausweisen oder Kreditkarten

In Großbritannien sollen Pornoanbieter ab April 2018 Alterskontrollen aufweisen. Diese sollen nicht mehr aus einer simplen Bestätigung der Nutzer, älter als 18 Jahre zu sein, bestehen. Vielmehr soll der Alterscheck über Ausweise oder Kreditkarten erfolgen. Das hatte für viel Kritik gesorgt. Die Open Rights Group sprach im "Guardian" etwa von der Gefahr, dass Porno-Unternehmen "Datenbanken vom Nutzungsverhalten der britischen Bürger aufbauen" könnten.

Grüne: Gefahr der Datensammlung bei dubiosen Anbietern

In diese Kerbe schlagen auch die österreichischen Grünen. "Es wird immer Angebote geben, wo der Alterscheck nicht notwendig ist, deshalb ist diese Maßnahme nutzlos", erklären die Grünen auf Anfrage des STANDARD. Sie warnen vor der "Gefahr einer enormen Datensammlung von meist sehr dubiosen Firmen". Die Liste Pilz spricht davon, dass "eine Erfassung von Persönlichkeitsdaten bei Internetzugriffen grundsätzlich abzulehnen" sei.

Neos: Im Unterricht über Pornografie sprechen

Die Neos betonen zwar den Wert von Jugendschutz im Netz, allerdings dürfe dieser "nicht zur Einschränkung von eigentlich legalen Inhalten" führen. Die Neos schlagen vor, dass verstärkt Bewusstseinsbildung "im Umgang mit und Erleben von pornografischen Inhalten bereits im Schulunterricht" gesetzt wird. Die Antworten der ÖVP waren noch ausständig, werden aber nachträglich hinzugefügt. (Fabian Schmid, 21.9.2017)