Foto: Alexander Rosoli

Mit der Vergangenheit abzuschließen versteht er, dieser Helmut Lang. Als sich der Modemacher 2005 entschied, seine Marke zu verkaufen, um fortan ganz bildender Künstler zu sein, schredderte er Teile seines Archivs, um dessen Überreste nebst anderen gefundenen Materialien in Skulpturen und Bilder einzubauen. So drapierte er die Stofffetzerln etwa zusammen mit Keramikbruch und Metallschrott zu Tableaus, um das geschichtsvolle Geschnetzelte sodann samt und sonders mit Kunstharz zu übergießen.

Wie das aussieht, zeigt die Doppelpräsentation "Various Conditions" der Sammlung Friedrichshof. Im Stadtraum in Wien zeigt Lang in Schwarz gehaltene Objektbilder und Skulpturen, am Friedrichshof selbst weiße. Betrachter können nach jenen "neuen Stimmungen" im alten Material suchen, die der Künstler Lang auftun will, oder dessen Arbeit mit der eigenen Geschichte loben. Nur eine Frage sollten sich wohlwollende Besucher eher nicht stellen: Was von diesen Arbeiten bliebe, wären sie nicht vom berühmten Namen ihres Schöpfers umweht.

Lifting fürs Modelabel

Das Modelabel erfährt währenddessen ein Lifting. Das war bitter nötig, seit dem Abgang seines Gründers hatte es seine Deutungshoheit verloren. Nun soll Isabella Burley, Chefredakteurin des britischen Magazins "Dazed & Confused", Ordnung in den Laden bringen. Sie engagierte Hood-by-Air-Designer Shayne Oliver. Seine erste Kollektion? Ließ noch alle Fragen offen. (Roman Gerold & Anne Feldkamp, RONDO, 10.10.2017)