Die Roamingregelung sorgt unter Mobilfunkern weiter für Unmut.

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Seit Sommer sind die Roamingkosten innerhalb der EU weitgehend abgeschafft. Nutzer können ein Teil ihres Datenvolumens mit Ausnahmen im Ausland nun zum gleichen Preis wie im Inland nutzen. Doch die Kosten für die Mobilfunker sind nicht im gleichen Ausmaß gesenkt worden, was vor allem kleinere Anbieter immer wieder kritisieren. Der Fachverband-Telekom warnt nun vor einer "Schieflage für heimische Mobilfunkanbieter".

"Österreich subventioniert Mobilfunk der Nachbarn"

Die Nutzung von mobilem Internet im EU-Ausland hat seit dem Wegfall der Roaminggebühren stark zugenommen. Was Endkunden aber (meist) nicht mehr zahlen müssen, schlagt dem Anbieter weiter auf die Tasche. "Heimische Anbieter müssen bei jedem Download und Anruf im EU-Ausland bis zu fünf Mal mehr zahlen als im Inland, während die Endkundentarife gleichbleiben", heißt es in einer Aussendung.

So würden österreichische Anbieter und Kunden den Mobilfunksektor in Nachbarstaaten zulasten der Weiterentwicklung in Services im Inland subventionieren, sagt Philipp Graf, Geschäftsführer des Fachverbands in der Wirtschaftskammer. Da der österreichische Mobilfunkmarkt stark kompetitiv ist und niedrige Tarife aufweist, entstehe eine Schieflage.

Gefordert wird, dass noch 2017 mit einer Abschätzung der Folgen durch die Roamingregelung begonnen wird. Es drohe sonst eine "nachhaltige Schädigung" des Marktes. Der Fachverband fordert eine Senkung der Einkaufspreise auf nationales Niveau.

Ausnahmeregelungen für Spusu und Mtel

Heimische Mobilfunker können um eine temporäre Ausnahme aus der Roamingregelung ansuchen. Bislang wurde das seitens des Telekomregulators RTR den Anbietern Spusu und Mtel gewährt – befristet auf ein Jahr. Damit soll die Tragfähigkeit des inländischen Endkundenmodelles sichergestellt werden. Ein Antrag von Vectone Austria wurde abgelehnt. (red, 18.10.2017)