Scientology-Aussteigerin Leah Remini.

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Für die erste Staffel ihrer Abrechnung mit der Sekte erhielt sie einen Emmy in der Kategorie "Outstanding Informational Series or Special).

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Wien – Wie mit einem "Feind" umzugehen ist, formulierte Scientology-Gründer L. Ron Hubbard so: "Ziehen Sie alle Register und vernichten Sie ihn." Oder: "Niemals verteidigen. Immer angreifen." Wer gehört zu den Feinden der Sekte? Ärzte, Psychologen, Psychiater (" schlichtweg Mörder"), das FBI, Journalisten ("pures Gift") und nicht zuletzt die US-Regierung. "Diese Liste ist endlos", sagt Leah Remini am Beginn der zweiten Staffel ihrer Dokureihe Leah Remini: Ein Leben nach Scientology, die ab Donnerstag, 26. Oktober, um 21.50 Uhr auf dem Bezahlsender A&E zu sehen ist.

Remini, Star der Sitcom King of Queens, war 35 Jahre lang überzeugtes Mitglied jener Sekte, die sich gerne mit Aushängeschildern wie Tom Cruise oder John Travolta schmückt. Jetzt ist Remini ein Feind. Sie verbreite in ihrer "Reality-Show Hass und Fanatismus, um Profit zu machen", behauptet Scientology und folgt damit Hubbards Mantra, als er 1954 Scientology gründete: immer angreifen.

Zu Scientology kam Remini bereits mit 13. Ihre Abrechnung erfolgt jetzt viele Jahre später, dafür fällt sie umso schonungsloser aus: In der mit einem Emmy prämierten Doku legt sie anhand eigener Erfahrungen die Praktiken von Scientology offen und lässt Betroffene zu Wort kommen, deren Geschichten von sexuellem Missbrauch bis zu übelsten Diskreditierungen gehen.

Systematisches Verfolgen

Bereits Anfang der 1960er-Jahre habe Hubbard die interne Abteilung Guardian Office gegründet, die sich um Feinde der Organisation kümmern sollte, rekapituliert Mike Rinder, einst hochrangiges Mitglied der Sekte, jetzt Aussteiger und als Co-Produzent an Reminis Seite. US-Behörden seien in den 70er-Jahren systematisch unterminiert und ausspioniert worden. Als Kopf fungierte Hubbards Frau Mary Sue. Sie wurde gemeinsam mit zehn Mitarbeitern angeklagt und zu einem Jahr Haft verurteilt.

Das Guardian Office wurde geschlossen, die Spitzelmethoden blieben. Bis heute würden Ex-Mitglieder und kritische Journalisten öffentlich an den Pranger gestellt, verfolgt und geklagt. Einzige Stoßrichtung: "Macht sie fertig", so Remini. (omark, 26.10.2017)

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