Wien – Die neuen Werbespots für XXX Lutz sorgen für zahlreiche Beschwerden beim Österreichischen Werberat. Thema der neuen Kampagne von Demner, Merlicek & Bergmann sind die zehn Gebote. In den Spots rät die Familie Putz unter anderem: "Du sollst immer gut schlafen", "Du sollst eine Markenküche besitzen" und "Du sollst immer viel sparen".

XXXLutz Österreich

Die Spots sind erst seit wenigen Tagen on air, beim Werberat gibt es schon jetzt mehr als ein Dutzend Beschwerden dazu (Stand Dienstagvormittag). "Mit der Geschmacklosigkeit des neuen Werbespots wird christliches Gedankengut bewusst ins Lächerliche verzerrt und entwertet", meint ein Beschwerdeführer.

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"Dieser TV-Spot mit biblischen Bildern und den Gesetzestafel verunglimpft alle drei monotheistischen Religionen, verletzt religiöse Gefühle, verstößt gegen Ethik und Moral, äußert sich beleidigend über alte Menschen und diskriminiert Heimaufenthalte als Strafe. Er ist zudem peinlich, geschmacklos, respektlos und abstoßend", schreibt ein anderer.

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"Ich bin entsetzt über diese Werbung, die mit den zehn Geboten in einer Art und Weise 'hausieren' geht, die man schon als blasphemisch bezeichnen kann. Das Wort Gottes wird lächerlich gemacht und dem Konsumwahn geopfert", heißt es in einer Beschwerde.

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Der Verfasser appelliert auch gleich an die Verantwortlichen: "Wer auch immer diese Werbung entworfen und genehmigt hat: Er oder sie sollte mal dringend in der Bibel lesen. 'Irrt euch nicht! Gott lässt sich nicht verspotten. Denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten' aus dem Galater-Brief, Kapitel 6, Vers 7."

Die Werberäte entscheiden in den kommenden Tagen, ob sie zum Stopp der Kampagne aufrufen, das Unternehmen auffordern, künftig sensibler vorzugehen oder keinen Grund zum Einschreiten sehen. Die Entscheidung dazu wird laut Werberat am 9. November veröffentlicht.

Demner: Zitate aus "Das Leben des Brian"

"Wir haben nicht die Bibel sondern lediglich einen fast 40 Jahre (1979) alten Film von Monty Python zitiert – 'Das Leben des Brian' beziehungsweise die darin enthaltenen Predigt-Szenen", sagt Mariusz Jan Demner auf STANDARD-Anfrage, "der Film gehört schon längst zu den großen Comedy-Klassikern und hat Generationen unterhalten und geprägt."

"Die Spots wie der Film bedienen sich eines klar satirischen Tons, der damals wie heute unterhalten sollte – was auch viele positive Reaktionen bestätigen", so Demner. Es sei keinesfalls beabsichtigt gewesen, religiöse Gefühle zu verletzen. (red, 31.10.2017)