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Für LiMux brauen sich dunkle Wolken zusammen

Foto: Getty/Simon

Der Verwaltungs- und Personalausschuss des Münchner Stadtrats hat am Mittwoch dafür gestimmt, bis 2020 eine "stadtweit einheitliche Client-Architektur" zu schaffen. Das Aus von LiMux, dem Einsatz von Linux in der Münchner Stadtverwaltung, dürfte damit besiegelt sein. Das Projekt galt eigentlich als Vorzeigemodell für die Nutzung von Open Source-Software.

Doch die Stadtregierung aus SPD und CDU will LiMux beenden – angeblich, weil sich so viele Mitarbeiter über IT-Probleme beschwerten. Kritiker sehen jedoch einen Zusammenhang mit einem Umzug von Microsofts Deutschlandzentrale nach München.

Konzept bis Ende 2018

Die Migration auf Windows soll laut Heise eine dreistellige Millionensumme ausmachen. Bis Ende 2018 soll ein Konzept dafür dem Stadtrat vorgelegt werden. Grüne, Linke und andere Oppositionsparteien forderten völlige Kostentransparenz. Einzelne Referate der Stadt befürchteten, dass es vorerst zu einer Verschlechterung der IT-Situation kommen würde. Außerdem müssten Mitarbeiter nun erst recht wieder lernen, mit Microsoft-Produkten umzugehen.

Open Source als Schutz und Sparmaßnahme

Der Niedergang von LiMux sorgt in der IT-Szene für erhitzte Gemüter. Open Source-Software kann Verwaltungsbehörden helfen, Kosten zu sparen und die Sicherheit zu erhöhen. Besonders nach der NSA-Affäre plädierten Experten für einen Umstieg auf Open Source-Software statt der Nutzung von Microsoft und Konsorten. In Österreich sprachen sich vor der Nationalratswahl alle Parteien für eine Stärkung von Open Source aus. (fsc, 9.11.2017)