Wien – Umweltwissenschafter fordern von den Parteichefs und Koalitionsverhandlern eine Verankerung der "nachhaltigen Entwicklung" auf Basis der 17 Nachhaltigkeitsziele ("Sustainable Development Goals"/SDG) der UNO als "Staatsziel". Das schreibt das Netzwerk sozial-ökologische Transformation, dem Experten wie die Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb angehören, in einem Offenen Brief.

"Diese Ziele bilden einen allgemein gültigen Rahmen für die Zukunft sowohl der Industrieländer als auch der Entwicklungsländer", heißt es in dem Scheiben. Im Rahmen der Vereinbarung haben sich die UNO-Mitgliedsländer unter anderem verpflichtet, bis 2030 Armut und Hunger zu bekämpfen, Bildung und Gesundheit zu stärken sowie die Umwelt- und Klimapolitik zu verbessern.

Richtung Zukunft

"Unsere wissenschaftlichen Erkenntnisse legen nahe, dass als Reaktion auf diese Herausforderungen ein umfassender Umbau von Wirtschaft und Gesellschaft erforderlich ist, eine sozial-ökologische Transformation", schreiben die Forscher. Diese Notwendigkeit würde "hierzulande noch nicht angemessen beachtet". Weichenstellungen "in Richtung eines klimafreundlichen Energiesystems, welches bis Mitte des Jahrhunderts weitgehend auf den Einsatz fossiler Energie verzichtet", seien noch nicht gestellt worden. Das heimische Steuersystem habe "im OECD-Vergleich wenig ökologische Lenkungseffekte".

Dem Forschungsnetzwerk gehören zahlreiche Vertreter universitärer und außeruniversitärer Einrichtungen an, darunter etwa auch Helmut Haberl vom in Wien ansässigen Institut für Soziale Ökologie der Universität Klagenfurt oder der Risikoforscher Wolfgang Kromp von der Universität für Bodenkultur Wien. (APA, 10. 11. 2017)