T-Mobile-CEO Andreas Bierwirth kündigte am Montag ein neues Produkt an, das LTE von T-Mobile und DSL von A1 verbindet.

Foto: T-Mobile

Der Car-Connect-Stick wird an den OBD-Port des Autos angeschlossen und bietet Telemetriedaten per App und WLAN für bis zu fünf Geräte.

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Seit Jahren steigt der Datenverbrauch der Internetuser enorm – Grund sind einerseits neue Nutzungsgewohnheiten wie Videostreaming, andererseits werden immer mehr Geräte mit dem Internet verbunden. Bei T-Mobile ist der Datenverbrauch seit 2010 um 3.469 Prozent gestiegen. Und das Wachstum soll in den kommenden Jahren exponentiell weitergehen. Dieser sich verändernden Nutzung will das Unternehmen nun mit neuen Breitbandprodukten Rechnung tragen, wie man am Montag bei einer Pressekonferenz angekündigt hat.

Nicht nur in die Mobilfunknetze will T-Mobile investieren, sondern versucht zunehmend auch als Breitbandanbieter für zu Hause Fuß zu fassen. Dazu mietet sich T-Mobile nun ins Festnetz der Telekom Austria ein.
ORF

Festnetzangebot mit A1, eigene Infrastruktur nicht ausgeschlossen

CEO Andreas Bierwirth sieht beim Breitbandausbau in ländlichen Gebieten vor allem mobiles Internet und im urbanen Bereit Festnetz in Kombination mit Mobilfunk als geeignete Lösungen. Im Jänner 2018 startet man nun ein neues Angebot, das LTE und DSL kombiniert. Für Homenet Hybrid setzt T-Mobile auf das DSL-Netz von A1, das als Vorleistung zugekauft wird. Je nach Standort und Versorgung, wird das jeweils stärkere Netz verwendet. Zunächst wird das Produkt in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland angeboten, kurze Zeit später wird es österreichweit gestartet. Informationen zu den Preisen und inkludierten Leistungen bzw. Geschwindigkeiten werden erst bekannt gegeben.

T-Mobile setzt zunächst zwar auf A1, Bierwirth schließt aber nicht aus, dass der Mobilfunker in Zukunft eine eigene Festnetzinfrastruktur zu Privat- und Businesskunden ausbaut.

Internetstick für Autos

Ebenfalls neu ist ein Internetstick für Autos. Car Connect wird an den On-Board-Diagnoseanschluss des Fahrzeugs gesteckt und bietet damit einerseits Telematikdaten und andererseits WLAN für die Fahrgäste. Über eine App können Fahrzeugnutzer beispielsweise den Zustand ihres Fahrzeugs auslesen und nachsehen, wo sie ihr Auto geparkt haben. Dafür ist GPS integriert. Wird das Auto bewegt, wird der Nutzer benachrichtigt. Ein Sensor soll dabei erkennen, ob das Auto durch ein anderes Fahrzeug beim Parken angerempelt wurde, ob es abgeschleppt oder gestohlen wird. Das Abschleppen erkennt der Stick laut T-Mobile, da das Fahrzeug dabei leicht gekippt wird. Außerdem bietet der Stick WLAN für bis zu fünf Geräte im Auto. Damit Car Connect über die OBD-Schnittstelle nicht zum Einfallstor für Hacker wird, ist laut dem Mobilfunker nur Lesezugriff erlaubt und gängige Verschlüsselungsstandard implementiert.

Zu Beginn bietet T-Mobile zwei Tarife an, je nachdem ob man den Stick nur für Telemetriedaten oder auch zum Surfen nutzen möchte. Im Start-Tarif sind 300 MB Daten um 3,49 Euro im Monat inkludiert, im WLAN-Tarif sind es 6 GB Daten um 8,99 Euro. Das Datenvolumen kann (zum Teil) auch im EU-Ausland genutzt werden. Der Stick selbst schlägt mit 149 Euro im Start-Tarif und 72 Euro im WLAN-Tarif darauf. Ob das eigene Auto kompatibel ist, kann man auf der Website nachsehen.

Höhere Investitionen

Zuletzt konnte das Unternehmen seine Kundenzahl deutlich steigern – vor allem dank SIM-Karten für das Internet of Things und M2M-Produkte. Aktuell hat T-Mobile 5,2 Millionen Kunden. Mit 89 Millionen Euro hat das Unternehmen bisher bereits 31 Millionen Euro mehr investiert als im Vorjahr. Laut Bierwirth sollen es letztendlich für 2017 zwischen 160 und 170 Millionen Euro sein, die in das Netz gesteckt werden. (br, 13.11.2017)