Die Dinosaurierspuren im heutigen Frankreich bei Lyon dürften von einem mindesten 35 Tonnen schweren Sauropoden hinterlassen worden sein.

Illustr.: Bénéteau/ Dinojura

Insgesamt erstreckt sich die Rekord-Fährte von Brontopodus plagnensis über eine Strecke von 155 Metern. Einige der Abrücke hatten einen Durchmesser von mehr als einen Meter.

Foto: P. Dumas

La Plagne – 2009 verkündeten Paläontologen in Frankreich die Entdeckung der größten bisher bekannten Dinosaurier-Fußspuren, die zugleich die längste Dino-Fährte der Welt bilden. Die Abdrücke kamen im Jura-Gebirge bei Plagne nahe Lyon ans Licht und entstanden ursprünglich im Schlamm an der Lagune eines warmen, flachen Meeres.

Nun haben Wissenschafter im Fachjournal "Geobios" eine Untersuchung zum Verursacher des prähistorischen Trampelpfads vorgelegt: Ein mindestens 35 Meter langer und 35 Tonnen schwerer Sauropode dürfte sie vor 150 Millionen Jahren hinterlassen haben.

Doppelter Weltrekord

Die Forscher des französischen Forschungsinstituts CNRS hatten die bisher gesammelten Daten zu den Spuren und zum Umgebungsgestein analysiert und daraus auf den Urheber der über einen Meter breiten Abdrücke geschlossen. Nach weiteren Ausgrabungen wurde klar, dass sie zu einer über 155 Meter Länge erhalten gebliebenen Dino-Fährte gehören – zum zweiten Mal Weltrekord.

Zur Zeit des Giganten müsse das seichte, warme Meer in der Region von zahlreichen Inseln und Landbrücken durchzogen gewesen sein, die den Pflanzenfressern ausreichend Nahrung boten, vermuten die Forscher. Sie errechneten auch, dass der Riese mit 2,80 Meter Schrittlänge und rund vier Kilometer pro Stunde unterwegs war – langsamer als viele Fußgänger. Der Saurier erhielt den Namen Brontopodus plagnensis.

Vorerst für Besucher geschlossen

Dino-Interessierte müssen sich noch gedulden, bis sie die Fährten selbst in Augenschein nehmen können. 2015 und 2016 hatte man den Fundort bei Plagne während der Sommersaison noch für Besucher zugänglich gemacht. Doch weil der Zustand mancher Fußspuren sich verschlechterte und es zu teuer war, die provisorische Winter-Abdeckung jedes Jahr wieder zu entfernen, wurde er fürs Erste geschlossen.

Nun sollen Spezialisten zunächst die Abdrucke dauerhaft schützen und den Ort für Besucher herrichten, diese Arbeiten sollen nach Angaben der örtlichen Behörden spätestens 2019 ausgeführt werden. (APA, red, 14.11.2017)