Sind Lootboxen Glücksspiel? Was meinen Sie?

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Behörden in Belgien und Holland haben Ermittlungen eingeleitet, um festzustellen, ob es sich bei Lootboxen um Glücksspiel handelt. Lootboxen stehen bereits seit geraumer Zeit in der Kritik von Konsumentenschützern, Medien und Konsumenten, doch durch die Etablierung in prominenten Blockbustern wie "Star Wars: Battlefront 2", "Overwatch" oder "Call of Duty: WW2" und "Assassin's Creed Origins" gerät die umstrittene Spielmechanik immer mehr ins Rampenlicht.

Bei Lootboxen handelt es sich um virtuelle Beutekisten, die ein oder mehrere Belohnungen beinhalten können, wobei Spieler vorher nicht sehen, was sie erwartet. Freischalten kann man diese Schatzkisten über Spielerfolge sowie oft auch per Echtgeld. Dieses Glücksspiel ähnliche Prinzip war bis vor einiger Zeit vor allem von Free2Play-Games bekannt, nimmt aber nun immer häufiger auch bei Vollpreisspielen Einzug. Allgemein kritisiert wird, dass Konsumenten hier wie bei einer Lotterie stark dazu verleitet werden, Geld auszugeben.

Potenziell weitreichende Folgen

Laut Berichten befinden sich die jeweiligen Ermittlungen noch in der Recherchephase, doch sollten die Behörden zu dem Schluss kommen, dass es sich bei Lootboxen und ähnlichen Systemen um Glücksspiel handelt, würde dies weitreichende Folgen für die Spielhersteller bedeuten, da Glücksspiele eigene Lizenzen erfordert und es keine Jugendfreigabe gibt.

Die britische Regierung gab sich in einer ähnlichen Anfrage vor einigen Wochen noch zurückhaltend, wohl auch, weil die konkreten Fälle noch nicht genau überprüft wurden. Die aktuellen Ermittlungen in Belgien und Holland könnten jedoch dazu führen, dass auch andere Länder sich dem Thema ernster annehmen. (zw, 17.11.2017)

Video: Zsolt spricht mit Eugen Knippel, ehemaliger Marketing-Manager bei Ubisoft, über Lootboxen und Free2Play-Mechaniken.
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