Ein mögliches Zeichen für eine Herzschwäche: Wassereinlagerungen an Knöcheln und Beinen. Beim Drücken mit dem Finger bleibt eine Delle zurück.

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Herzschwäche zählt zu den häufigsten Anlässen für einen Krankenhausaufenthalt. Mediziner haben festgestellt, dass sich das Entgleisen des Herzens durch konkrete Warnsignale ankündigt. "Insbesondere Wassereinlagerungen im Körper, an den Knöcheln, den Unterschenkeln oder im Bauchraum zählen dazu. Diese sogenannten Ödeme sind leicht zu erkennen, wenn man sich täglich wiegt. Überschreitet die Gewichtszunahme zwei Kilo in drei Tagen, sollte man umgehend den Arzt oder eine Klinik aufsuchen", rät Thomas Meinertz von der Deutschen Herzstiftung (DHS).

Auch bei zunehmender Kurzatmigkeit oder wiederholtem Aufwachen wegen Atemnot sollten Betroffenen einen Arzt oder die Klinik aufsuchen. Weitere Faktoren, die eine chronische Herzschwäche zum Entgleisen bringen können, sind auch Therapiefehler: Patienten vergessen, ihre verordneten Medikamente einzunehmen, setzen sie ab oder verringern die Dosis. Oder es werden Medikamente eingenommen, die den Herzmuskel zusätzlich belasten.

Bei Lungenentzündung sofort zum Arzt

Da Patienten mit einer Herzschwäche nicht selten eine Vorschädigung des Herzens durch Bluthochdruck oder eine koronare Herzkrankheit (KHK) aufweisen, kann es bei diesen Patienten zu einer akuten Herzschwäche durch eine krisenhaften Blutdruckerhöhung kommen. "Diese Bluthochdruckkrise muss in der Regel sofort im Krankenhaus behandelt werden, weil die akute Herzschwäche fast immer dramatisch verläuft: akute Blutstauung im Lungenkreislauf mit schwerer Atemnot und Todesangst", erklärt Meinertz.

Auch bei Lungenentzündungen, die gehäuft bei Patienten mit Herzschwäche auftreten, sollten Betroffene umgehend den Arzt aufsuchen. "Die Kombination aus Lungenentzündung und Herzschwäche ist gefährlich, weil das schon geschwächte Herz häufig noch mehr gefordert wird als der geschwächte Herzmuskel leisten kann", so der Experte.

Weitere Faktoren für eine Verschlechterung der Herzschwäche sind Herzrhythmusstörungen und Lungenembolie infolge von Thrombosen. Aber auch der übermäßige Konsum von Salz kann eine Herzschwäche verstärken, sagt Meinertz. (red, 21.11.2017)