Gespräche ins EU-Ausland sollen künftig gleich viel wie Gespräche im Inland kosten

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Nach der Abschaffung der Roaming-Gebühren für Telefonie und Surfen im EU-Ausland geraten nun Zuschläge auf grenzüberschreitende Kommunikationsvorgänge ins Visier der EU-Abgeordneten. Die ehemalige EU-Kommissarin Viviane Reding hatte bereits vergangenen Juni im STANDARD eine neue Initiative zur Abschaffung der Extragebühren angekündigt. Anfang Dezember soll nun die nächste Verhandlungsrunde zwischen EU-Parlament, Mitgliedsländern und EU-Kommission stattfinden.

Österreicher telefonieren besonders oft ins EU-Ausland

Kurz davor ist ein internes Papier der EU-Kommission auf Politico.eu aufgetaucht. Darin finden sich neue Statistiken zur Auslandstelefonie. So telefonieren vier Prozent der Befragten täglich mit Personen im EU-Ausland. Inkludiert man Internetdienste wie Skype oder Whatsapp, steigt dieser Wert auf acht Prozent. Rund 45 Prozent aller EU-Bürger telefonieren zumindest gelegentlich grenzüberschreitend innerhalb der EU – Österreicher übrigens besonders häufig. Nur in Luxemburg und Irland ist der Anteil an grenzüberschreitenden Telefonaten höher.

"Zuschläge müssen weg"

Ohne Zusatzpakete kosten Anrufe ins EU-Ausland rund dreimal so viel wie Anrufe im eigenen Land, SMS verteuern sich um das 2,2-fache. Der EU-Abgeordnete Paul Rübig (ÖVP) sagt in einer Aussendung, dass die "Zuschläge weg müssen". Die Telekomfirmen "vertreiben ihre eigenen Kunden zu Whatsapp und Skype", so Rübig. Zuvor hatten sich auch andere Fraktionen, etwa Sozialdemokraten oder Grüne, für die Abschaffung der Gebühren stark gemacht. (fsc, 22.11.2017)