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Das glückliche Paar, Prinz Harry und Meghan Markle, am Montag beim Posieren für Fotografen beim Kensington Palace in London.

Foto: AP Photo/Matt Dunham

Nach langanhaltenden Spekulationen bestätigten Prinz Harry und seine Freundin Meghan Markle am Montag: Im Frühjahr wird geheiratet. Die Verlobung sei diesen Monat erfolgt, teilte der "entzückte" Vater des Bräutigams, Thronfolger Prinz Charles, mit. Zuvor hatte Harry, 33, sowohl seine Großmutter, Königin Elizabeth II., um Erlaubnis gebeten, wie es ihm die Gesetzeslage vorschreibt, als auch die Einwilligung der amerikanischen Brauteltern eingeholt. Die geschiedene Schauspielerin Markle, 36, hat ihre Wohnung in Toronto aufgelöst und zieht in Harrys Haus neben dem Kensington-Palast.

Nachmittags erschien das Paar kurzzeitig zu einem Fototermin vor dem Palast. Er sei "außer sich vor Freude", sagte Harry, seine glücklich lächelnde Braut an der Seite. Er habe "gleich beim ersten Mal" gewusst, dass Markle die Richtige für ihn sei. Der Fünfte der Thronfolge hatte seine Freundin im Oktober der Queen vorgestellt.

Die zukünftigen Nachbarn, Herzogin Kate und Prinz William, äußerten sich "begeistert für Meghan und Harry". Die geschiedenen Brauteltern, Doria Ragland und Thomas Markle, beschrieben ihre Tochter als "freundlich und liebevoll" und billigten dem Bräutigam dieselben Eigenschaften zu. Wärmste Glückwünsche überbrachte im Namen der britischen Regierung die Premierministerin Theresa May.

Buchmacher nahmen keine Wetten mehr an

Bereits vergangene Woche intensivierten sich in London die Gerüchte über eine Verlobung des einstigen Partyprinzen, die Buchmacher nahmen ab Donnerstag keine Wetten mehr entgegen. Am Montag verlagerte sich das Interesse der royalen Fans auf Zeitpunkt und Ort des freudigen Ereignisses. Da Kate und William im April ein Geschwister für Prinz George, 4, und Prinzessin Charlotte, 2, erwartet, dürfte die Hochzeit kaum vor Mai steigen.

Als wahrscheinlichster Ort gilt Westminster Abbey, wo 2011 sein Bruder heiratete. Infrage kommen aber auch die Londoner St-Pauls-Kathedrale oder die Schlosskirche von Windsor, wo 2005 Prinz Charles und Prinzessin Camilla die kirchliche Segnung für ihre zweite Ehe erhalten hatten.

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Fotografen belagerten das Gelände des Kensington Palace, als das Paar seine Verlobung bekannt gab.
Foto: AP Photo/Matt Dunham

Was damals noch umstritten war, nämlich die Wiederverheiratung Geschiedener, ist inzwischen in der anglikanischen Staatskirche zur Normalität geworden. Deren höchster Geistlicher Justin Welby, Erzbischof von Canterbury, äußerte sich hocherfreut darüber, dass das Paar "sein Gelübde vor Gott ablegen" wolle. Auch die Tatsache, dass Markle als Katholikin aufwuchs, gilt seit einer Gesetzesänderung 2013 nicht mehr als Hinderungsgrund. Hingegen war die katholische Kanadierin Autumn Kelly noch eigens zum Anglikanismus konvertiert, ehe sie 2008 den ältesten Enkel der Queen, Peter Phillips, heiratete. Dadurch blieb damals dessen winziger Thronanspruch gewahrt. Unverändert bleibt hingegen die Maßgabe, dass etwaige Kinder von Meghan und Harry, soll deren Thronanspruch gewahrt bleiben, nicht als Katholiken getauft werden dürfen.

"Welle von Schmähungen"

Die erste Begegnung, auf die Prinz Harry am Montag Bezug nahm, ereignete sich im Juli vergangenen Jahres in einem Londoner Club. Ein gemeinsamer Freund stellte Markle dem Prinzen vor. Vor gut einem Jahr bestätigte der Kensington-Palast die bis dahin geheime Liaison. Verbunden war diese Mitteilung mit dem Hinweis, die Tochter einer schwarzen Mutter und eines weißen Vaters sei "einer Welle von Schmähungen und Belästigungen" sowie "offenem Sexismus und Rassismus" ausgesetzt gewesen. Gemeint waren die bekanntermaßen robusten Londoner Boulevardmedien.

Einem öffentlichen Auftritt mit Harry ging Markle dann noch einige Monate aus dem Weg. Im September aber demonstrierte das Paar öffentlich seine Liebe am Rand der sogenannten Invictus-Wettkämpfe für kriegsversehrte Soldaten in Toronto. Nun erfolgte der nächste Schritt. (Sebastian Borger aus London, 27.11.2017)