53 Personen haben sich "A Christmas Prince" 18 Tag lang hintereinander täglich angesehen.

Foto: Netflix

Der Streaming-Anbieter Netflix gewährt immer wieder Einblicke in seine zum Teil recht kuriosen Nutzerstatistiken. Mit einem Tweet hat sich das Unternehmen nun allerdings in die Nesseln gesetzt. Denn nun wittern Nutzer Überwachung und Bloßstellung.

"A Christmas Prince"

Auf Twitter scherzte das Unternehmen am Montag: "An die 53 Leute, die ‚A Christmas Prince‘ in den letzten 18 Tagen täglich angeschaut haben: Wer hat euch verletzt?". Bei dem Film handelt es sich um ein 2017 veröffentlichtes Netflix-Original, das mit einer IMDb-Wertung von 5,7 von 10 Sternen wohl nicht gerade in die Kategorie "Oscar"-Anwärter fällt. Dabei sind Streaming-Anbieter wie Netflix oder Amazon Prime geradezu prädestiniert für Guilty Pleasures – Filme und Serien, die man gerne schaut, für die man sich aber ein bisschen schämt.

Nun rechnet aber wohl kein Nutzer damit, dass diese Gewohnheiten öffentlich gemacht werden. Natürlich hat Netflix keine Nutzernamen genannt. Auf Twitter fühlen sich einige User dennoch beobachtet und kritisieren die "Enthüllung". Es sei weder lustig noch intelligent, sich über seine Nutzer lustig zu machen, meinen viele Twitter-Nutzer. Andere sehen den Tweet als simplen Scherz an, um den Film zu bewerben. Und so kommt der Tweet auch auf 403.000 Likes und über 102.000 Retweets.

Datenschutz

Dienste wie Netflix schauen sehr genau darauf, was ihre Nutzer wann und wie oft ansehen. Damit werden einerseits die Algorithmen gefüttert, die den Nutzern weitere ähnliche Titel vorschlagen. Andererseits kann das Unternehmen auf Nachfrage reagieren und entsprechende Serien und Filme anbieten. In der Datenschutzerklärung von Netflix wird explizit darauf hingewiesen, dass unter anderem Informationen wie Titelwahl, Titelverlauf und Suchanfragen gesammelt werden. Bei der Verarbeitung personenbezogener Inhalte beruft sich das Unternehmen auf geltende Datenschutzrichtlinien. (br, 12.12.2017)