Bei der Premiere des neuen Star Wars-Films. Die Schauspielerin Daisy Ridley und Luke Skywalker.

Das ging wirklich schnell. Binnen eines Tages nach seiner Kinopremiere am Donnerstag wurde der neue Star Wars-Blockbuster "Die letzten Jedi" von Filmpiraten ins Netz gestellt. Zwar in schlechter Qualität – aber für viele Seher wird das reichen, um sich eine Kinokarte zu ersparen. Auf deutschsprachigen Streamingportalen und Torrentseiten erfreut sich der neue "Star Wars" Film jedenfalls starker Nachfrage.

"Die letzten Jedi" ist der bisher längste Streifen der Reihe. Im Mittelpunkt des neuen Teils der Weltraumsaga steht Luke Skywalker. Während der Rolling Stone seine Kritik der achten Episode der Sternensaga mit "Was für lahme Jedi" überschrieb, lobte die Rezensentin von "Der Spiegel online" das Abenteuer: "Viel Spannung, Witz und tolle Figuren, dass es auch für zwei Filme reichen würde", hieß es da. Dieser Meinung schlossen sich zahlreiche andere Medien an – hier die Filmkritik des STANDARD.

Star Wars

Streams kurz nach der Premiere

Seit Jahren versuchen Studios und Kinobetreiber weltweit, das Abfilmen ihrer Angebote zu verhindern. Der Erfolg ist aber überschaubar. Auch deswegen versucht die Filmbranche neue Wege zu gehen. Sie grübelt derzeit intensiv darüber nach, ob aktuelle Filme nicht schon kurz nach dem Kinostart per Stream angeboten werden sollten. Derzeit haben Kinos in der Regel 90 Tage das Exklusivrecht an Filmen, bevor sie auf DVD oder auf Streamingportalen wie Netflix erscheinen. Allerdings hätte dieses Angebot seinen Preis. Laut Pressemeldungen stellen sie sich die Filmstudios Preise pro Film von 25 bis 50 Dollar vor – schließlich kann der Film ja von mehreren Menschen gesehen werden. Auch mehrmals.

Apple und Disney

Als Partner für diese Pläne wurde in der Vergangenheit immer mal wieder Apple kolportiert. Das Unternehmen würde mit iTunes auch über die entsprechende Infrastruktur und das Know-How verfügen. Auch "Star-Wars"-Eigner Disney plant ein eigenes Streamingportal.

Falls aktuelle Kinofilme schon kurz nach deren Premiere legal angeboten werden, könnte so auch den populären Streaming-Anbietern Netflix, HBO und Amazon Paroli geboten werden. Allerdings haben deren TV-Serien wie "House of Cards", "Vikings" oder "Gilmore Girls" Kinofilmen oftmals den Rang abgelaufen. (sum, 16.12. 2017)