Durch eine Sicherheitslücke bei Prozessoren von Intel und anderen Herstellern sind Milliarden Geräte gefährdet.

Foto: Intel

Durch eine neu entdeckte Sicherheitslücke in Computerchips von Milliarden Geräten können auf breiter Front vertrauliche Daten abgeschöpft werden. Forscher demonstrierten, dass es möglich ist, zum Beispiel auf Passwörter, Krypto-Schlüssel oder Informationen aus Programmen zuzugreifen. Firmen sind dabei, die seit zwei Jahrzehnten bestehende Lücke mit Software-Aktualisierungen zu stopfen.

Design-Entscheidung

Komplett kann das Problem jedoch nur durch einen Austausch der Prozessoren behoben werden. Die Schwachstelle liegt in einem Verfahren, bei dem Chips möglicherweise später benötigte Informationen schon im Voraus abrufen, um Verzögerungen zu vermeiden. Diese als "speculative execution" bekannte Technik wird seit Jahren branchenweit eingesetzt. Damit dürfte eine Masse von Computer-Geräten mit Chips verschiedenster Anbieter zumindest theoretisch bedroht sein. Das Schlimme an der Schwachstelle ist, dass alle auswendigen Sicherheitsvorkehrungen um den Prozessor herum durch das Design des Chips selbst durchkreuzt werden könnten.

Die IT-Sicherheitsstelle der US-Regierung, Cert, zeigte sich kategorisch, was eine Lösung des Problems angeht: "Die Prozessor-Hardware ersetzen." Die Sicherheitslücke gehe auf Design-Entscheidungen bei der Chip-Architektur zurück. "Um die Schwachstelle komplett zu entfernen, muss die anfällige Prozessor-Hardware ausgetauscht werden."

Intel arbeitet an Lösung

Der Branchenriese Intel erklärte, es werde gemeinsam mit anderen Firmen an Lösungen gearbeitet. Das Unternehmen bezweifelte aber zugleich, dass die Schwachstelle bereits für Attacken benutzt wurde. Der Chipdesigner Arm, dessen Prozessor-Architektur in Smartphones dominiert, bestätigte, dass einige Produkte anfällig dafür seien. (APA/red, 4.1.2018)