London – Nach dem Vorwurf von ungleicher Bezahlung von Männern und Frauen will die britische Gleichstellungsbehörde die BBC befragen. Die bisherige BBC-Bürochefin in China, Carrie Gracie, hatte mit Verweis auf die "verschwiegene und illegale Bezahlungskultur" in der Sendeanstalt ihren Posten niedergelegt.

Die britische öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt soll nun zu ihren Gehaltsrichtlinien und zum konkreten Fall Auskunft geben, wie die zuständige Kommission der Regierung am späten Montagabend mitteilte. "Wir werden auf Basis dieser Informationen prüfen, ob weiterer Handlungsbedarf besteht."

Gracie hatte in einem offenen Brief kritisiert, dass Männer in gleichen Positionen mindestens 50 Prozent mehr Lohn bekämen. Sie forderte die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt auf, "das Problem einzugestehen, sich dafür zu entschuldigen und eine gleichwertige, faire und transparente Vergütungsstruktur zu schaffen". Der Kommission seien "die Äußerungen von Carrie Gracie über unrechtmäßige Lohndiskriminierung bei der BBC bekannt", erklärte die Behörde.

Die BBC geriet im Juli unter Beschuss, nachdem sie zum ersten Mal die Jahresgehälter ihrer Top-Moderatoren veröffentlicht hatte. Nur ein Drittel der Spitzenverdiener sollen demnach Frauen gewesen sein. (APA, 9.1.2018)