Ein Unbeteiligter wurde im Zuge eines Streits zwischen zwei Gamern erschossen.

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Jener 25-Jährige, der durch "Swatting" den Tod eines Unbeteiligten verursacht haben soll, wurde nun in Sedgwick County im US-Bundesstaat Kansas wegen fahrlässiger Tötung angeklagt. Tyler B. wird vorgeworfen, bei einem Streit rund um den Shooter "Call of Duty" eine Geiselnahme vorgetäuscht zu haben, um die Polizei zu einem bestimmten Ort zu locken. Dabei gab der 25-Jährige die Adresse eines Unbeteiligten an, der daraufhin von einem Swat-Einsatzkommando erschossen wurde.

Tyler B. gab nach der Tat dem Youtuber "DramaAlert" ein Interview.
DramaAlert

Interne Untersuchung

Der Todesschütze wurde unterdessen beurlaubt. Die Polizei kündigte zudem eine interne Prüfung an, bei der die Autopsie des Getöteten und Ballistik miteinbezogen wird. Die Untersuchung soll dann entscheiden, ob auch dem Polizisten eine Anklage droht oder nicht.

Prahlte mit Tat auf Twitter

Zwischen Tyler B. und einem anderen "Call of Duty"-Spieler war ein Streit entbrannt, nachdem mehrere Partien bei dem Game verloren gegangen waren. Die beiden Gamer stritten danach um zwei Dollar. Der Angeklagte forderte daraufhin die Adresse seines Kontrahenten, der ihm jene des getöteten Unbeteiligten gab. Der 25-Jährige war offenbar stolz auf seine Tat, weil er direkt danach damit auf Twitter prahlte und einem Youtuber in der Folge ein Interview gab.

Kein Unbekannter bei Polizei

B. wurde daraufhin von der Polizei verhaftet und am Freitag in drei Fällen angeklagt. Der 25-Jährige ist der Behörde kein Unbekannter. So wurde er 2015 bereits einmal verhaftet, weil er ein Fernsehstudio anrief und mit einer angeblichen Bombe drohte. Zudem soll er im Dezember 2017 für eine Unterbrechung eines "Call of Duty"-Events gesorgt haben. Auch hier drohte er mit einer Bombe, die es nie gab. B. droht nun im Zuge des "Swatting"-Falls eine langjährige Haftstrafe. (red, 15.01.2018)