Momentan absolute Mangelware oder nur sehr teuer verfügbar – die GTX 1080 Ti.

Foto: Nvidia
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Der Hype um Kryptowährungen besteht nach wie vor und somit auch der Engpass bei Grafikkarten. Die Miner sorgen mittlerweile dafür, dass die Hardware zu Fantasiepreisen gehandelt wird. Ein Blick auf den Preisverlauf so mancher Grafikkarte zeigt eine heftige Entwicklung. Die GTX 1080 Ti mit elf Gigabyte VRAM wurde etwa zu einem offiziellen Preis von 700 Euro vorgestellt – mittlerweile werden um die 900 Euro verlangt.

Ein Selbstversuch auf dem Youtube-Kanal "LinusTechTips".
Linus Tech Tips

Auch weniger potente Hardware betroffen

Aber auch weniger potente Komponenten sind von dem ordentlichen Preisanstieg betroffen. Die GTX 1070 Ti wurde im November zu einem Preis von 460 Euro vorgestellt – aktuell kostet sie circa 550 Euro. Das ältere Modell, die GTX 1070 konnte man teilweise um 435 Euro erstehen, auch hier werden momentan um die 550 Euro verlangt. Das zusätzliche Problem dabei: Trotz der hohen Preise muss mit einer längeren Wartezeit gerechnet werden, weil die Karten überall ausverkauft sind.

Nur mehr Einsteigermodelle verfügbar

Das führt dazu, dass Miner auf schwächere Hardware zurückgreifen und auch dort die Bestände aufkaufen. Die GTX 1060 wurde etwa um 279 Euro vorgestellt, aktuell zahlt man um die 340 Euro. Einzig die GT 1030 gibt es noch in knappen Mengen, die Einsteigergrafikkarte ging um circa 90 Euro an den Start und kostet jetzt um die 70 Euro. Für PC-Gamer, die das Maximum an Leistung herausholen wollen, allerdings keine wirkliche Wahl.

Ähnliches Bild bei AMD

Bei AMD sieht es übrigens nicht besser aus. Die RX Vega 64 wurde zu einem Preis von 499 Dollar präsentiert, mittlerweile zahlt man um die 820 Euro. Ähnliches Bild bei der RX Vega 56. Diese hätte zum Start 399 Dollar kosten sollen, mittlerweile muss man deutlich tiefer in die Taschen greifen – wenn man eine Karte überhaupt noch irgendwo findet. Auf Amazon wird etwa eine Lieferzeit von 1-2 Monaten angegeben und sonst ist diese auch überall ausverkauft.

Grafikkarten absolute Mangelware

Ein leerer Bestand ist auch bei anderen Grafikkarten zu verorten. Eine RX 580 oder RX 570 ist absolute Mangelware. Auch hier ist ein ordentlicher Preisunterschied auszumachen. Die RX 580 konnte man teilweise um die 240 Euro erstehen, mittlerweile liegt der Preis bei circa 330 Euro. Die RX 570 gab es in manchen Versionen um fast 200 Euro. Auch hier liegt der Preis bei fast 340 Euro – wenn man denn eine der Grafikkarten überhaupt in die Hände bekommt.

Gebrauchte Karten ebenso teuer

Auch bei den gebrauchten Komponenten ergibt sich ein sehr ähnliches Bild. Ältere Karten werden mittlerweile zu ihrem Startpreis gehandelt, obwohl die Veröffentlichung zum Teil mehrere Jahre zurückliegt. Sollte man also ältere Hardware ungenutzt zuhause herumliegen haben, wäre aktuell kein schlechter Zeitpunkt diese zu verscherbeln.

Ein Mining-Rig im Eigenbau.
IMineBlocks

Nur Crash könnte Problematik lösen

Hinsichtlich der horrenden Preise der Grafikkarten ist momentan auch kein Ende in Sicht. Der Hype um Kryptowährungen besteht nach wie vor. Auch für die Komponenten-Hersteller ist dies freilich ein lohnendes Geschäft. Mancherorts werden sogar sogenannte Mining Rigs verkauft, in der sich etliche Grafikkarten befinden, mit denen gemeinsam geschürft werden kann. Es braucht also einen ordentlichen Kryptowährungen-Crash, damit sich die Preise wieder normalisieren. (dk, 17.01.2018)