Steinberger-Kern hat ein Start-up für Energiekunden mitgegründet, sitzt aber auch im Aufsichtsrat der Energie Burgenland.

Foto: APA/Herbert Neubauer

Wien – Eveline Steinberger-Kern will mit einem Start-up den etablierten Energiekonzernen den Kampf ansagen. Energy Hero, das Steinberger-Kern vergangene Woche mit dem Investor Paul Swarowski präsentierte, soll Haushaltskunden den Anbieterwechsel erleichtern. Ein österreichischer Durchschnittshaushalt mit einem Stromverbrauch von 3.500 kWh und einem Gasverbrauch von 15.000 kWh spart beim Anbieterwechsel bis zu 940 Euro, ließ die Gattin von SPÖ-Chef Christian Kern wissen.

Das schmeckt vor allem den etablierten Energieunternehmen nicht besonders. Das wäre an und für sich nichts Besonderes – wer freut sich schon über Konkurrenz? Im Burgenland hat das neue Engagement Steinberger-Kerns aber sehr wohl eine besondere Note. Sie sitzt nämlich im Aufsichtsrat der Energie Burgenland. Diese Funktion dürfte die Unternehmerin demnächst verlieren.

Aufsichtsratschef Hans Peter Rucker sagte zur "Presse", man werden mit Steinberger-Kern angesichts ihrer neuen Tätigkeit "diskutieren, ob eine weitere Funktion im Aufsichtsrat sinnvoll ist". Man berufe sich dabei auf die internen Regeln, im Fachjargon Corporate Governance genannt. Demnach dürfen Aufsichtsratsmitglieder bei ihren Entscheidungen keine Interessen verfolgen, die im Widerspruch zu den Interessen des beaufsichtigten Unternehmens stehen. (red, 21.1.2018)