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Obacht auch im Winter: Die Yuccapalme kann mit ihren spitzen Blättern sogar für bleibende Ohrenschäden sorgen.

AP Photo/Susan Montoya Bryan

Melbourne – Nein, das ist jetzt keine urbane Sage so wie die von der Spinne in der Yuccapalme: Die beliebte Zierpflanze scheint mit ihren immergrünen, spitz zulaufenden und recht harten Blättern immer wieder für Schäden im Ohr zu sorgen. Das berichten jedenfalls australische Mediziner um Stephen O'Leary (Royal Victorian Eye and Ear Hospital in Melbourne) im Fachblatt "Clinical Otolaryngology" unter dem bezeichnenden Titel "Garden terror—Case series of twenty-eight serious ear injuries caused by yucca plants".

Laut ihrer Studie hätten sich innerhalb von fünf Jahren 28 Patienten gemeldet, die sich an der Pflanze im Bereich der Ohren verletzt hatten. 25 Opfern des "Garten-Terrors" wurde das Trommelfell durchlöchert, drei weitere kamen mit Abschürfungen im Gehörgang davon.

Nachhaltige Ohrenprobleme

Normalerweise heilen Verletzungen am Trommelfell innerhalb weniger Wochen wieder aus. Doch bei vier Opfern drangen die Blattspitzen besonders tief ins Gehörorgan ein und schädigten auch jene Teile des Ohrs, die das Mittel- vom Innenohr trennen. Dadurch gelangte sogenannte Perilymphe vom inneren Bereich ins Mittelohr und sorgte dort für Fisteln.

Da die Patienten zunächst nicht zum Arzt gingen, wuchs das Trommelfell wieder zu, ohne dass die Schäden dahinter behandelt worden waren. Als diese dann behoben wurden, war das Gehör jedoch bereits so sehr in Mitleidenschaft gezogen, dass es nicht mehr vollständig wiederhergestellt werden konnte.

Die Ärzte empfehlen daher, wenn man den Kopf schon in die gefährlichen Yuccas stecken muss, nicht nur Schutzbrillen gegen Verletzungen an den Augen, sondern auch Ohrenschützer. (tasch, 23.1.2018)