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Der Bitcoin-Boom schürt Befürchtungen einer Blasenbildung.

Foto: Reuters / Benoit Tessier

Nur wer bereit sei, sein ganzes Geld zu verlieren, solle in Bitcoin investieren, sagte FMA-Vorstand Klaus Kumpfmüller am Dienstag vor Journalisten in Wien. Der Kurs sei zuletzt sehr stark gestiegen, das deute auf eine Blasenbildung hin. "Wer zum Schluss einsteigt, verliert am meisten", sagt der Co-Chef der Finanzmarktaufsicht.

Das Thema Kryptowährungen beschäftigt die Finanzmarktaufsicht zunehmend, bestätigt FMA-Vorstand Helmut Ettl. Auf der FMA-Homepage für Whistleblower machen Digitalwährungen und Initial Coin Offerings (ICOs) mittlerweile 30 bis 40 Prozent der Meldungen aus. Ein ICO ist vergleichbar mit einem Börsengang, allerdings erhalten Investoren dabei keine Unternehmensanteile, sondern Anteile an einer neu geschaffenen Kryptowährung.

Die FMA geht jeder Meldung nach, bei Betrugsverdacht wird die Staatsanwaltschaft informiert. In manchen Fällen kann die FMA selber einschreiten, wenn ein ICO als Finanzdienstleistung gilt und somit lizenzpflichtig ist.

Das Problem: Kryptowährungen sind rechtlich betrachtet Waren. In der Regel fallen sie somit nicht in die Zuständigkeit der FMA. Wenn sich Initiatoren eines ICO vorab bei der FMA erkundigen, welchen Pflichten sie unterliegen, ändern sie oft anhand der Auskunft ihr Geschäftsmodell einfach ab.

Banken sind restriktiv

Die Anonymität bei Bitcoin-Transaktionen ist auch eine Herausforderung für die Bekämpfung von Geldwäsche. Heimischen Banken gingen aber bereits sehr restriktiv vor, so Ettl.

Wer seine Digitalwährung von der Wallet – einer digitalen Geldbörse für Kryptowährungen – auf sein gewöhnliches Euro-Bankkonto übertragen will, sollte genau nachweisen, woher das Geld stammt. Ansonsten verweigern die Banken häufig bereits die Überweisung, bestätigt die FMA. Man stehe derzeit mit der Bankenindustrie in Gesprächen über die Vorgangsweise.

Warnung vor Betrug

Die FMA warnt auch vor "Trittbrettfahrern", die Kunden nur vorgaukeln, dass sie Bitcoins für sie kaufen und aufbewahren. "Wir haben schon sehr viele Fälle gehabt, wo Österreicher aufgesessen sind", so Ettl. Möglichkeiten, sein Geld zurückzubekommen, sind in diesen Fällen kaum gegeben.

Derzeit werde auf EU-Ebene an Regeln für den Umgang mit digitalen Währungen gearbeitet. Allerdings muss man bei null beginnen. "Zuallererst brauchen wir aber eine einheitliche Definition, was eine Digitalwährung ist", sagt Kumpffmüller. (Leopold Stefan, 23.1.2018)