In dem Bericht an Wrabetz soll dargelegt werden, wie die Causa aus Sicht des Landesstudios journalistisch zu bewerten sei.

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Wrabetz behalte sich nach Vorliegen des Berichts auch weitere Schritte vor.

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Wien – ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz hat nach dem umstrittenen TV-Beitrag über den Tiroler FPÖ-Spitzenkandidaten Markus Abwerzger erste Konsequenzen gezogen: Landesdirektor Helmut Krieghofer wurde beauftragt, bis Dienstag einen Bericht zur Causa vorzulegen, sagte ein ORF-Sprecher am Sonntag. Die verantwortliche Redakteurin wurde als Moderatorin für die "Elefantenrunde" abgezogen.

In dem Bericht an Wrabetz soll dargelegt werden, wie die Causa aus Sicht des Landesstudios journalistisch zu bewerten sei. Dabei gehe es einerseits um den Aspekt, warum Abwerzger verkürzt bzw. sinnverstellend wiedergegeben worden sei, und andererseits um die Frage, warum antisemitische Äußerungen eines Passanten unkommentiert im Fernsehen gezeigt würden. Wrabetz behalte sich nach Vorliegen des Berichts auch weitere Schritte vor.

Jene Redakteurin, die für den umstrittenen Fernseh-Beitrag verantwortlich ist, war ursprünglich auch für die Moderation der Diskussion der Spitzenkandidaten zur Landtagswahl vorgesehen. Weil ihre Überparteilichkeit ob der aktuellen Diskussion angezweifelt wird, werde sie diese Aufgabe nun auf Geheiß des Generaldirektors nicht wahrnehmen, hieß es aus dem ORF.

FPÖ will sich an KommAustria wenden

Die FPÖ schießt sich nach der Aufregung um den TV-Beitrag im Tiroler Landtagswahlkampf weiter auf den ORF ein. Der freiheitliche Mediensprecher Hans-Jörg Jenewein ortete am Sonntag einen "ORF-Manipulationsskandal" und kündigte an, dass man sich an die Medienbehörde KommAustria wenden wird. "Der aktuelle Fall reiht sich in eine Fülle von Vergehen und Gesetzesbrüchen im ORF in jüngster Zeit ein." (APA, 11.2.2018)