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Die Ermordung von 17 Schülern und Lehrern durch einen ehemaligen Mitschüler sorgt für Entsetzen

Foto: APA/AFP/Getty/Raedle

Der Schock sitzt tief: Nach dem Massaker in einer Schule im US-Bundesstaat Florida, bei dem ein ehemaliger Mitschüler 17 Menschen erschoss, nahm die Debatte über strengere Waffengesetze erneut an Fahrt auf. Dazu kam die Meldung, dass der Todesschütze Mitglied in einer rechtsextremen Vereinigung war. In sozialen Medien lieferten sich Nutzer heftige Debatten darüber, welche Reaktionen angemessen waren – darunter auch eine Vielzahl russischer Bots, wie Sicherheitsforscher berichten.

Gegen strengere Waffengesetze

Nach den Manipulationsvorgängen bei der US-Präsidentschaftswahl entstanden eine Reihe von Initiativen wie Hamilton 68, die vermeintlich russische Meinungsbots beobachteten. Diese begannen nach den ersten Meldungen über das Massaker, gegen strengere Waffengesetze Stimmung zu machen. Außerdem wurden Falschmeldungen verbreitet: Einige mit russischen Manipulationskampagnen verbundene Konten behaupteten etwa, der Todesschütze sei linksextrem gewesen.

Follower sammeln

Die Bots versuchen, aktuell populäre Hashtags zu kapern, beispielsweise #guncontrol oder #guncontrolnow. Sie sollen binnen Stunden auf das Massaker reagiert haben. Der Sicherheitsforscher Bret Schafer von der Alliance for Securing Democracy erklärt gegenüber Wired, dass es dem russischen Geheimdienst bei der Aktion nicht um die Beeinflussung von US-Waffengesetzen ginge. Vielmehr soll mit den Tweets eine weitere Polarisierung der Gesellschaft geschaffen werden. Außerdem können die Bots mit ihren Positionen neue Follower und Sympathien sammeln.

Hochaktiv

Alle US-Geheimdienste kamen nach der US-Präsidentschaftswahl zu der Ansicht, dass russische Bots in sozialen Medien versuchten, Wähler zu beeinflussen. Diese Accounts sollen nach wie vor aktiv sein. Regelmäßig wollen sie die Stimmung anheizen, um geopolitische Ziele des Kremls zu propagieren. Zuletzt forderten die Accounts etwa die Veröffentlichung eines Memos, dass der US-Abgeordnete Devin Nunes über angebliche Fehler des FBI zusammenstellte. (fsc, 16.2.2018)