An sich sind Konsolen geschlossen angelegte Plattformen. Das Betriebssystem gibt nur Zugriff auf die Dienste des Herstellers und ist umfassend vor Manipulation abgesichert. So jedenfalls die Theorie.

In der Praxis ist es findigen Tüftlern immer wieder gelungen, die Schranken zu umgehen und andere Software auf den Geräten laufen zu lassen. So nun auch auf der Nintendo Switch. Das Hackerkollektiv "fail0verflow" hat Nintendos aktuelles Spielgerät in ein funktionales Linux-Tablet verwandelt.

Mit einem Video auf Twitter präsentiert man den Erfolg der eigenen Arbeit. Man zeigt die Verwendung eines Browsers anhand der Nutzung von Twitter und einen laufenden Videoplayer. In den vergangenen Wochen hatte man immer wieder mit Fotos Werbung in eigener Sache betrieben. Ein zweites Video zeigt einen sogenannten "Scroller" als Ergänzung für das Bootlogo des Gerätes.

Noch keine Anleitung veröffentlicht

Wie den Hackern es gelungen ist, Linux auf der Switch zu installieren, ist im Detail nicht bekannt. Es soll sich um eine Lücke handeln, die den Bootvorgang des Geräts betrifft. Zur Ausführung des alternativen Betriebssystems sei es auch nicht nötig, einen Modchip einzulöten. Außerdem erklärt man, dass das ausgenutzte Leck bei der "aktuellen Hardware" der Konsole, Nvidias Tegra X1, nicht durch ein Softwareupdate geschlossen werden könne.

Ob dies weitere Implikationen hat – etwa hinsichtlich einer Manipulation der eigentlichen Switch-Firmware – bleibt abzuwarten. Eine Anleitung für das Aufspielen von Linux auf das Gerät liegt noch nicht vor. (red, 20.02.2018)