Android P: Schon in den kommenden Wochen könnte es die erste Testversion geben.

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Unter dem Codenamen "Android P" arbeitet Google derzeit an der nächsten Generation seines Betriebssystems. Eine erste Testversion dürfte in den kommenden Wochen veröffentlicht werden, zu konkreten Details gibt sich Google aber bislang bedeckt. Glücklicherweise sind weite Teile von Android Open Source, und so hat nun XDA Developers neue Hinweise auf Android P aufgespürt. Und diese zeigen: Google arbeitet an weiteren Maßnahmen zur Verbesserung von Sicherheit und Privatsphäre.

Blockade

Android P soll jeglichen unbemerkten Zugriff auf Mikrofon oder Kamera unterbinden. Konkret wird dies so umgesetzt, dass nur Apps, die im Vordergrund aktiv sind, überhaupt Zugriff auf diese beiden Hardwarekomponenten haben dürfen. Sobald eine App in den Hintergrund gerückt wird – also "idle" ist – werden hingegen alle entsprechenden Zugriffe blockiert.

Damit behebt man ein prinzipielles Problem aktueller Smartphones: Wurde einer App einmal die notwendige Berechtigung für Mikrofon und Kamera erteilt, steht ihr dieser Zugriff immer zur Verfügung, womit sie auch theoretisch im Hintergrund spionieren könnte. Erst vor einigen Wochen hatte Softwareentwickler Felix Krause vor diesen Möglichkeiten unter Apples iOS gewarnt.

Offenlegung

Natürlich gibt es auch Apps, die durchaus beabsichtigt Ton- oder Videoaufnahmen im Hintergrund vornehmen. Diese werden das auch mit Android P tun können, nur müssen sie künftig eine Benachrichtigung anzeigen, die ihre Aktivität offenlegt. Damit bleibt die eigentliche Funktionalität vorhanden, während der Nutzer aber immer informiert ist.

Mitschnitt

Schon vor einigen Wochen war noch eine weitere Privacy-Verbesserung von Android P öffentlich geworden. Soll die neue Version doch einen fixen Benachrichtigungston einführen, mit dem darüber informiert wird, wenn ein Telefongespräch mitgeschnitten wird. In diesem Fall scheint die Implementation allerdings auch vom jeweiligen Mobilfunkbetreiber abhängig zu sein, insofern muss sich erst zeigen, wie breit diese Funktion schlussendlich verfügbar sein wird.

Vorgeschichte

All diese Neuerungen sind eine logische Weiterentwicklung von mit Android 8 eingeführten Änderungen. So werden schon in der aktuellsten Betriebssystemgeneration Hintergrunddienste erheblich eingeschränkt, was nicht zuletzt den unbemerkten Betrieb von Spionage-Apps erschwert. (Andreas Proschofsky, 21.2.2018)