So viel diskutiert über ein Spiel, bzw. dessen Entstehungshintergründe, wurde schon lange nicht mehr. Seit 2016 hat sich unter Rollenspielfans ein regelrechter Hype um "Kingdom Come: Deliverance" entwickelt – ein Mittelalterepos, das im Gegensatz zu den Platzhirschen wie "The Witcher 3" ganz auf Fantasy verzichten will. Diese "Realismus"-Ambitionen wurden getrübt von den kontroversen Ansichten und Äußerungen des leitenden Entwicklers Daniel Vávra, der in der Vergangenheit mit Gamergate-Trollen genauso sympathisierte wie mit rechten Ideologien. Kritiker monierten unter anderem, es sei deshalb weniger geschichtlich belegt als dem Schöpfer zuzuschreiben, dass im virtualisierten Böhmen des 15. Jahrhunderts ausschließlich hellhäutige Menschen zu finden sind. Nun, wir haben uns angesehen, was bei "Kingdom Come" letztlich spielerisch herausgekommen ist und zeigen euch in unserer jüngsten Folge die erste, einleitende Stunde, die zumindest bereits die inhaltliche Bandbreite ganz gut erahnen lässt. Von taktischen Faust- und Schwertkämpfen aus der Egoperspektive über Schulden eintreiben bis hin zu eher peinlich implementierten Männerfantasien. (Zsolt Wilhelm, 24.2.2018)

"Kingdom Come: Deliverance" ist ab 18 Jahren für PC, PS4 und Xbox One erschienen. UVP: 59,99 Euro.

FOLGT UNS