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Sonnige Aussichten für Android.

Foto: SERGIO PEREZ / REUTERS

Für die Nutzer mag Android 8 relativ wenige sichtbare Neuerungen mit sich gebracht haben. Unter der Haube hat sich aber einiges getan: Mit dem "Project Treble" hat Google seinem Betriebssystem den größten Umbau in seiner Geschichte verpasst. Und dessen Früchte scheinen sich nun bezahlt zu machen, wie XDA Developers aufgespürt hat.

Android P

Wie aus einem Bug-Eintrag bei Google hervorgeht, testet das Unternehmen derzeit die kommende Generation seines Betriebssystem – Android P. So weit, so wenig überraschend. Das spannende dabei ist aber, was hier genau auf einem Pixel 2 getestet wird, nämlich der Betrieb von Android P auf Basis der Treiber von Android 8.1. Was hier nach einem kleinen technischen Detail klingt, weist aber in einer sehr spannende Zukunft.

Treble

In der Vergangenheit benötigte jedes Android-Update auch eine Aktualisierung aller Hardwaretreiber. DIes hat den gesamten Update-Prozess erheblich verlangsamt, da diese Treiber oft proprietäre Software sind und so die Mitarbeit der jeweiligen Hersteller benötigt wurde. Mit Project Treble hat Google nun all diese Komponenten aus dem restlichen System entfernt, und fixe Schnittstellen geschaffen, über die Android mit den Treibern kommuniziert. Diese Abstraktionsebene ermöglicht es dann, dass die Treiber und das restliche System unabhängig voneinander aktualisiert werden können.

Praxis folgt Theorie

Theoretisch war das Ganze also bereits bekannt, es ist nun aber das erste Mal, dass dies auch wirklich bei einer neuen Version in der Praxis umgesetzt wird. Dies eröffnet wiederum äußerst interessante Möglichkeiten: Bedeutet dies doch, dass ein Android-P-Image theoretisch auf allen Geräten mit Android 8, die Project Treble unterstützen, laufen sollte. Damit könnten künftig etwa neue Android-Testversionen auf wesentlich mehr Geräten ausprobiert werden, bisher waren diese ja praktisch ausschließlich Googles eigenen Devices vorbehalten.

Hürdenlauf

Freilich gibt es auf dem Weg dahin noch die eine oder andere Hürde zu nehmen, nicht zuletzt jene, dass die jeweiligen Hardwarehersteller auf die eine oder andere Weise mitspielen müssen. Gerade für die Android-One-Reihe, die von Google vorangetrieben wird und ohnehin ein weitgehend unverändertes Android mit sich bringt, scheinen solche Testversionen – und sehr rasche Updates auf neue Android-Generationen – damit aber in Reichweite.

Es braucht Zeit

Bedeutendste Einschränkung bleibt dabei, dass das Ganze nur mit Smartphones funktioniert, die "Project Treble" nutzen, und das sind bis auf einzelnen Ausnahmen nur jene, die schon von Haus aus mit Android 8 ausgeliefert werden. Von diesen aber dafür wenigstens alle, da Treble für neue Geräte vorgeschrieben ist. Google hat hier also einen wichtigen Meilenstein in eine besser Update-Zukunft gelegt. (Andreas Proschofsky, 28.2.2018)