Der US-Präsident gibt – unter anderem – Videospielen die Schuld an Amokläufen in den USA.

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Donald Trump will strengere Kontrollen bei der Darstellung von Gewalt in Videospielen. Bei einem Meeting im Weißen Haus gab er Videospielen und Filmen die Schuld an den Amoklauf in Florida, bei dem 17 Personen umgebracht wurden. Nun kündigte das Weiße Haus an, Trump würde sich mit Vertretern der Videospielbranche treffen, um mit ihnen über das Thema zu sprechen.

Branchenverband weiß nichts davon

Wer das genau ist, bleibt unklar: Auch der Branchenverband Entertainment Software Association (ESA), zu dem Unternehmen wie Ubisoft, Nintendo, Sony, EA, Take-Two und Microsoft gehören, meldete sich zu Wort. Er wisse nicht, wer genau damit gemeint sei, denn keines der Mitgliedsunternehmen habe eine Einladung durch Trump erhalten.

Weist zurück

In der Mitteilung, die an das Videospielmagazin Kotaku versandt wurde, wird außerdem zurückgewiesen, dass es eine Verbindung zwischen Videospielen mit hohem Gewaltlevel und Amokläufen gibt. Die ESA argumentiert, dass auch in anderen Ländern dieselben Videospiele gespielt werden in den USA, Waffengewalt in den Vereinigten Staaten aber weitaus öfter vorkommt.

Studie widerlegt

Trump über Videospiele und Filme.

Allgemein ist Trumps Ansicht umstritten. Sie wird etwa von einer aktuellen Studie der University of York widerlegt. Diese ist bei Experimenten mit über 3000 Teilnehmern zu dem Ergebnis gekommen, dass Videospiele Gamer nicht dazu bringen würden, sich "auf eine bestimmte Weise zu verhalten". Dies wäre auch bei realistischen Spielen der Fall – und auch Spiele mit Gewalt hätten die Verhaltensweise in keiner Weise verändert. (red, 3.3.2018)