Das ab zwölf Jahren freigegebene Game "Fortnite: Battle Royale" wurde von einem Pro-Sieben-Beitrag ins negative Licht gerückt – Interviewpartner werfen dem Privatsender Panikmache vor.

Foto: Fortnite

"Fornite: Battle Royale" – "ein wildes Gemetzel", bei dem man "Spaß am Tötungsszenario" hat? Ein Beitrag der Sendung "Newstime" des deutschen Privatsenders Pro Sieben sorgt aktuell für Aufregung in der Gaming-Community. In dem knapp zweiminütigen Clip wird das Spiel, das ab zwölf Jahren freigegeben ist, stark kritisiert. Jugendschützer sollen etwa besorgt sein und "Alarm schlagen", auch die Referentin Linda Scholz vom deutschen Spieleratgeber NRW kritisiert in dem Beitrag das Game.

Der Beitrag von "Pro Sieben Newstime" zu "Fortnite: Battle Royale".
Apfel

Kritik von Referentin

Scholz meldete sich nach Ausstrahlung auf Twitter. "Traurig, wie Aussagen unpassend & falsch aus dem Kontext gerissen werden, um reißerische Panikmache bei Eltern zu erzeugen", schreibt sie dort. Zudem verschickte der Spieleratgeber eine Stellungnahme: "Letztlich wurde aus dem umfangreichen Material ein Satz herausgerissen und durch Anmoderation und Zusammenschnitt im weiteren Material in einen von uns nicht beabsichtigten Kontext gestellt."

Tweet der NRW-Referentin Linda Scholz.

Orientierungshilfe

Man habe sich auf keinen Fall an der Panikmache wegen "Fortnite" beteiligen wollen, sondern appelliere vielmehr an die Erziehungsberechtigten, sich im Vorfeld über das Game zu informieren. "Wir haben dem Spiel nach redaktioneller Abstimmung eine pädagogische Empfehlung ab 14 Jahren gegeben. Dies ist eine Orientierungshilfe für Eltern, die ihren Kindern natürlich erlauben können, das Spiel auch früher zu spielen.", schreibt der Spieleratgeber NRW.

Riesige Userbasis

"Fortnite: Battle Royale" zählt aktuell zu den populärsten Online-Games. Zuletzt wurde Anfang Februar vermeldet, dass 3,4 Millionen Nutzer das Spiel gleichzeitig spielten. Seither dürfte die Userbasis ordentlich gestiegen sein. Kürzlich wurde von Entwickler Epic Games auch angekündigt, dass es eine vollwertige iOS- und Android-Version des Spiels geben wird – erstgenannte Ausgabe ist für Tester bereits am Donnerstag erschienen.

"Fortnite: Battle Royale" im Video.
Fortnite

Nicht der erste Fauxpas

Pro Sieben hat sich bisher nicht zu der Kritik geäußert. Es ist nicht das erste Mal, dass deutsche Privatsender negativ über Videospiele und Gamer berichten. Mal spottete RTL über "stinkende Besucher" der Videospielemesse Gamescom, und ein anderes Mal gab der Sender dem Spiel "Minecraft" die Schuld an dem Suizid eines Neunjährigen. "Junge (9) begeht Selbstmord wegen 'Minecraft' – wie gefährlich ist das Online-Spiel" wurde damals ein Online-Artikel betitelt. (dk, 16.3.2018)