Wer sich glücklich schätzt, ist gesund, hat Geld, sieht einen Sinn im Leben und lebt sozial eingebettet.

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Der Mensch braucht Höhen und Tiefen im Leben. "Man kann Glück nicht ins Unermessliche steigern", erläutert der Gesundheitspsychologe Stefan Höfer von der Medizinischen Universität Innsbruck anlässlich des Weltglückstages am 20. März. Es ist demnach nicht gut, zu versuchen einen Glücksmoment an den anderen zu fügen, sagt der Experte.

Im Frühjahr schmeckt das erste Eis besser als ein Eis im Herbst, wenn davor schon Unmengen gegessen wurden, erklärt der Forscher. Doch lässt sich Glücklichsein erlernen? "Wenn einem Glück widerfährt, können wir lernen, das besser wahrzunehmen", meint Höfer. Das funktioniere beispielsweise durch Aufmerksamkeitsübungen wie das Fenster zu öffnen und bewusst frische Luft einzuatmen.

In Umfragen geben die Österreicher immer wieder an, Gesundheit und Familie seien für sie die größten Glücksfaktoren. "Was wir wissen ist, dass die soziale Komponente mit anderen Menschen – da gehört auch die Familie dazu – wichtig für die persönliche Zufriedenheit ist", erläutert der Psychologe. Dazu kommen weniger spezifische Dinge wie Selbstakzeptanz, einen Sinn im Leben zu haben, an Herausforderungen zu wachsen sowie die Kontrolle über sein Leben und in gewissem Maße Einfluss auf seine Umgebung zu haben.

"Österreich geht es sehr, sehr gut"

"Geld macht sehr wohl glücklich", betont der Experte. "Es trägt zu dem Glücksgefühl bei, dass ich handeln und autonom leben kann." Es sei wichtig, aber nicht alles, so der Wissenschafter.

Höfer ist überzeugt, dass es Österreich in Sachen Glück "sehr, sehr gut geht". Das könne auch wahrgenommen werden. Im "World Happiness Report" 2018 der UNO belegte Österreich in der Vorwoche Platz zwölf. Die glücklichsten Menschen leben demnach in Finnland, gefolgt von Norwegen, Dänemark, Island und der Schweiz. Für den Report wurden auch Faktoren wie Wohlstand, Lebenserwartung, Korruption und Freiheit herangezogen, was laut Höfer ebenfalls nachvollziehbare Indikatoren sind. (APA, red, 19.3.2018)