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Der Markt um smarte Lautsprecher bringt harte Konkurrenz: Amazon (Echo Show im Bild), Apple, Google haben bereits Geräte veröffentlicht, Samsung plant.

Foto: ap/Thompson

Facebook hat seine Pläne für einen eigenen smarten Lautsprecher, mit dem auch Videokonferenzen möglich sein sollen, vorerst pausiert. Eigentlich soll, wie Bloomberg berichtet, geplant gewesen sein, das Produkt im Mai an der F8 Entwicklerkonferenz vorzustellen. Die Entscheidung kommt eher wenig überraschend. Der aktuelle Datenskandal würde für den Launch eines solchen Produkts wohl hinderlich sein – gerade, weil Smart Speaker aus datenschutzrechtlicher Sicht immer wieder in Kritik geraten.

Veröffentlichung noch dieses Jahr

Facebook stelle jetzt den Datenschutz bei den Lautsprechern noch einmal vertieft auf den Prüfstand, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Es sei aber weiterhin geplant, sie im späteren Jahresverlauf auf den Markt zu bringen.

Facebook ist in den vergangenen Wochen wegen des Datenskandals um die Firma Cambridge Analytica massiv unter Druck geraten. Die Analysefirma, die unter anderem für das Wahlkampfteam von Donald Trump arbeitete, hatte sich auf unerlaubte Weise Informationen von zumindest 50 Millionen Facebook-Nutzern beschafft, die eine Umfrage-App auf der Plattform gesammelt hatte. Facebook erfuhr 2015 davon, gab sich aber mit der Zusicherung zufrieden, dass die Daten gelöscht worden seien und forschte nicht weiter nach. Die betroffenen Nutzer wurden nicht informiert – was jetzt nachgeholt werden soll.

Enorme Konkurrenz

In der aktuellen Situation könnten Verbraucher schwer zu überzeugen sein, sich einen auf Kommando zuhörenden Facebook-Lautsprecher mit einer Kamera ins Haus zu holen. Smarte Lautsprecher sind ein wachsender Markt, der bisher vor allem von Amazons Echo-Geräten mit der digitalen Assistentin Alexa beherrscht wird.

Google versucht gerade, mit der Kombination aus seinen Home-Lautsprechern und dem Google Assistant aufzuholen – und Apple brachte vor kurzem sein Konkurrenzgerät HomePod mit Siri an Bord auf den Markt. Facebooks Einstieg geschieht sowieso spät, könnte sich aber durch diese Verschiebungen noch mehr Probleme mit der Konkurrenz haben. (red, APA, 28.3.2018)