Ralph Hasenhüttl muss im Hinspiel gegen OM auf den gesperrten Kapitän Willi Orban verzichten.

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Leipzig – Trotz der Spekulationen um die Zukunft von Trainer Ralph Hasenhüttl will sich RB Leipzig nicht vom Wesentlichen ablenken lassen und auf internationaler Ebene sportlich reüssieren. "Wir wollen etwas Großes erreichen", verkündete Offensivmann Emil Forsberg vor dem Viertelfinal-Hinspiel in der Europa League gegen Olympique Marseille. Ralf Rangnick interessieren die Trainerdiskussionen nicht im geringsten. "Wenn andere Vereine einen Trainer suchen, ist das deren Problem", sagte der Leipziger Sportdirektor, der das vorläufige Ziel definierte: "Wir wollen eine Runde weiterkommen."

Bis zum Endspiel in Lyon ist es allerdings nicht mehr allzu weit. Die Chance lebt, Historisches zu schaffen, zumal bislang noch nie ein deutscher Verein die Europa League gewinnen konnte. "Es kommt Druck auf uns zu, aber du musst damit leben", sagte Forsberg und schwärmte: "Ich liebe es, jetzt kommen die guten Spiele."

Run auf Tickets

Im Heimspiel am Donnerstagabend (21.05 Uhr, live Sport 1 und Sky) gegen die personell angeschlagenen Franzosen ist eines schon gewiss: Leipzig darf vor großer Kulisse antreten. 30.000 Tickets waren bis Dienstag verkauft. Die Zuschauer dürfen sich auf einen attraktiven Gegner freuen, der nicht daran denkt, nur Beton anzurühren. Sportdirektor Andoni Zubizarreta kündigte an: "Wir werden auch attackieren."

Die Kreativ- und Offensivabteilungen beider Teams können sich sehen lassen. Auf Seiten der Leipziger wären da zum Beispiel ÖFB-Teamspieler Marcel Sabitzer, Forsberg, der DFB-Internationale Timo Werner und Ex-Salzburg-Star Naby Keita zu erwähnen, bei Marseille heißen sie Florian Thauvin, Lucas Ocampos – er schoss in den vergangenen vier Europa-League-Spielen drei Tore für Marseille, Maxime Lopez und Dimitri Payet, Vizeeuropameister und einer der Helden der Equipe Tricolore bei der Heim-EM vor zwei Jahren.

Leipzig ohne Kapitän Orban

Rasenball ist also gewarnt. Erst recht, nachdem die Mannschaft sowohl gegen Napoli als auch gegen St. Petersburg nach guten Hinspielergebnissen jeweils noch gewaltig zittern musste. So wie zuletzt auch in der Liga beim 3:2-Sieg bei Hannover 96. "Es geht in erster Linie darum, die Balance zu schaffen. Wie viel Risiko gehst du im ersten Spiel, wenn du weißt, du spielst zuhause", sagte RB Leipzigs Kapitän Willi Orban, der weiß, was zu tun ist: "Wir sind nicht chancenlos. Wir müssen in beiden Spielen an unsere Leistungsgrenze gehen." Der Abwehrchef wird allerdings im Hinspiel wegen einer Sperre ebenso fehlen, wie Stefan Ilsanker. Österreichs Teamspieler laboriert noch an einer Zerrung im rechten Knie und machte das Abschlusstraining nicht mit.

Den Gästen steht der wichtigste Mann in der Abwehr allerdings ebenfalls nicht zur Verfügung, der verletzte Adil Rami fehlt vermutlich auch noch im Rückspiel, das im Stade Velodrome steigen wird. Stammtorhüter Steve Mandanda wird nach seiner beim 3:1 in Dijon erlittenen Oberschenkelverletzung in beiden Partien fehlen.

Während auch bei Lazio Rom gegen Salzburg ein ausgeglichenes Duell erwartet wird, ist die Favoritenrolle in den beiden anderen Viertelfinal-Partien eindeutig. Sowohl Arsenal gegen ZSKA Moskau als auch Topfavorit Atletico Madrid gegen Sporting Lissabon wollen mit klaren Heimsiegen einen großen Schritt Richtung Halbfinaleinzug machen. (APA, sid, red, 4.4.2018)