Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten
Selbstversorgung ist seit einiger Zeit wieder ein größeres Thema. Doch Wissen, das für unsere Vorfahren noch selbstverständlich war, ist in den vergangenen Jahrzehnten häufig in Vergessenheit geraten.
Andrea Heistinger hat in dem fast 500 Seiten dicken Wälzer "Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten" jede Menge an Wissenswertem zusammengetragen, das Menschen, die sich zumindest teilweise selbst mit Obst, Gemüse und Kräutern versorgen wollen, helfen kann.
Begonnen wird mit einer Checkliste, die Auskunft geben soll, welche Art der Selbstversorgung überhaupt für einen selbst möglich und realistisch ist. Das geht von sozialen Rahmenbedingungen (Kinder, Beruf, ..) bis hin zu Zeit- und Landressourcen. Schließlich wird es konkret mit Planung, möglichen Fehlern und der Umsetzung (samt Pflanzenporträts) – alles sehr detailliert und mit jeder Menge Fotos versehen. Viel Platz wird dem gemeinsamen Obst- und Gemüseanbau wie in Food-Coops oder auch Gemeinschaftsgärten gewidmet – auch konkrete Positivbeispiele werden vorgestellt.
Ganz zum Schluss geht es noch ein bisschen ins Tierreich: Denn zur richtigen Selbstversorgung gehörten zumindest Hühner schreibt Heistinger. Und wer noch weiter geht, der hält sich eigene Bienenvölker.
Andrea Heistinger
Basiswissen Selbstversorgung aus Biogärten
Löwenzahn Verlag, 39,90 Euro
Der englische Gärtner
Ganz und gar nicht auf bio oder Selbstversorgung ausgerichtet, ist der britische Historiker Robin Lane Fox, der seit 1970 in der Financial Times eine Gartenkolumne schreibt.
Hier haben wir es mit einem Gartenliebhaber zu tun, der beim Wort Garten in erster Linie an Ziergärten, an großartig gepflegte englische Gartenanlagen und Parks denkt. Dementsprechend gibt er auch ein klares Bekenntnis zu chemischem Dünger und Insektiziden ab.
Das mag Anlass zur Kritik sein, dennoch ist das Buch lesenswert. Einerseits weil es an einem über die Jahrzehnte gesammelten Wissen über Pflanzensorten und Gärtnern im Allgemeinen nur so strotzt, andererseits aber auch wegen der teils schrägen Themen, die mit britischem Humor gewürzt sind. "Während das Parlament seine Zeit damit verschwendet, Gesetze über Teenager zu verabschieden, die sich danebenbenehmen, lässt man es zu, dass die von Eichhörnchen am hellen Tag verübten Raubzüge völlig außer Kontrolle geraten. (...)" schreibt er in einem Beitrag, in dem es eben nur um die kleinen Nager geht. Schließlich wundert er sich darüber, dass Eichhörnchen nicht wie im Süden der USA auch in England verspeist werden und liefert auch noch ein historisches Rezept dazu.
Robin Lane Fox
Der englische Gärtner – Leben und Arbeiten im Garten
Klett-Cotta, 32,90
100 Inspirierende Pflanzideen
Wer kennt es nicht: Man steht in der Gärtnerei inmitten hunderter blühender Pflanzen und fühlt sich angesichts der Fülle schlicht überfordert, welche man auswählen soll und welche sich gut kombinieren lassen.
Hier kann das Buch "100 inspirierende Pflanzideen" helfen. Die Kapitel sind nach Jahreszeiten geordnet und bringen jeweils auf einer Doppelseite Bepflanzungsvorschläge für verschiedene Gefäße und unterschiedliche Pflanzenarten sowie welches Zubehör nötig ist.
Terrasse oder Garten könnten damit in Zukunft glatt als leuchtende Beispiele für "gelungene Gestaltung" in einer Gartenzeitschrift herhalten.
Catherine Delvaux
100 Inspirierende Pflanzideen
Einfache Kombinationsrezepte für Garten, Terrasse und Balkon
LV.Buch, 24, 60 Euro
Miniaturgärten
Wer nur wenig Platz hat, oder überhaupt keinen Balkon oder Garten sein eigen nennen kann, und trotzdem seine gärtnerische Ader ausleben möchte, dem sei das Buch "Miniaturgärten" empfohlen.
Bepflanzt werden unterschiedliche Gefäße, Gläser, Kisten, Körbe oder auch Bottiche, die sich als Miniteich eignen, aber es gibt auch Tipps für Minigärten.
Selbst Essbares lässt sich auf kleinstem Raum anpflanzen: in der Erdbeerampel oder auch in Form von Micro Leaves. Ganz am Ende des Buches findet sich noch ein Einmaleins zum Minigärtnern.
Holly Farrell
Miniaturgärten Indoor & Outdoor
Haupt Verlag, 22, 70 Euro
Wie lange braucht eine Schnecke zurück in meinen Garten?
Könnte ein Baum einen Swimmingpool austrinken?
Woher wissen Blumenzwiebeln, wann sie treiben sollen?
Wieso haben Feigenbäume keine Blüten?
Diese und viele weitere mehr oder weniger kuriose Fragen versucht Guy Barter, langjähriger Leiter der "Royal Horticultural Society", in seinem Buch Wie lange braucht eine Schnecke zurück in meinem Garten und liegt die Antwort wirklich immer im Boden? zu beantworten.
Vieles ist natürlich nicht nur für potentielle oder eingefleischte Gärtnerinnen und Gärtner interessant, denn wer wollte nicht schon immer wissen, welche Erde am besten schmeckt?
Guy Barter
Wie lange braucht eine Schnecke zurück in meinem Garten und liegt die Antwort wirklich immer im Boden?
LV Buch, 18,50 Euro
(Petra Eder, 1.5.2018)
Weiterlesen:
Gartenforum: Welchen Baum haben Sie schon gepflanzt?
Balkon- oder Terrassengärtner: Welche Pflanzen empfehlen Sie?
Gartenarbeit liegt weiter im Trend: Selbst ein Topf reicht manchmal zum Garteln